Klimawandel erhöht Überschwemmungsrisiko

2024_05

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Die globale Erwärmung sorgt für veränderte Regenfälle und das Risiko für Überschwemmungen erhöht sich. Wissenschaftler haben nun die nötige Erhöhung des Hochwasserschutzes bis in die 2024er Jahre in allen Teilen der Welt berechnet.

Klimawandel erhöht Überschwemmungsgefahr (Bild: Michael Eichler/stock.adobe.com)

Am Institut für Klimafolgenforschung in Potsdam (PIK) wurde anhand von umfassenden Computersimulationen, bei denen Daten zu Flüssen aus einer großen Anzahl von Quellen verwendet wurden, die nötige Erhöhung des Hochwasserschutzes untersucht. Herangezogen wurden Daten über Veränderungen von Niederschlägen, Verdunstung und Wasserkreisläufe, welche aus dem weltweit größten Projekt zum Vergleich von Modellen zur Klimawirkung (ISIMP) stammen.

Anstieg des Überschwemmungsrisikos und Gegenmaßnahmen

Auch wenn die Daten nicht für jeden Fluss und in höchster Präzision vorlagen, so konnte doch aufgrund der vorhandenen Datenlage ein eindeutiges Ergebnis bis hinunter zu einzelnen Regionen und Städten berechnet werden. Werden keine Gegenmaßnahmen getroffen, wären in naher Zukunft viele Millionen Menschen von Überschwemmungen bedroht.

Am größten ist der Anpassungsbedarf in den USA, Teilen Indiens, Indonesien sowie in Mitteleuropa, einschließlich Deutschland. Der Leit-Autor, Sven Willner, meint: „Mehr als die Hälfte der USA müssen ihr Schutzniveau innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte mindestens verdoppeln, wenn sie einen dramatischen Anstieg der Hochwasserrisiken vermeiden wollen.“ Empfohlene Maßnahmen wären unter anderem Deichausbau, Verbesserungen im Flussmanagement, Veränderung von Baustandards oder auch eine Verlagerung von Siedlungen. Würden diese Maßnahmen nicht rechtzeitig angegangen und umgesetzt, so könne sich die Zahl der Menschen beispielsweise in Nordamerika von 0,1 auf 1 Million Menschen erhöhen, welche sehr stark von Hochwasserereignissen betroffen wären. Die Prognosen für Deutschland sind ebenfalls alarmierend. Sie liegen bei einer Erhöhung von 0,1 auf 0,7 Millionen.
Im Vergleich zu anderen Regionen scheinen diese Werte aber sogar noch harmlos. Für Südamerika könnte die Zahl der von Hochwasserrisiken betroffenen Menschen voraussichtlich von sechs auf zwölf Millionen, in Afrika von 25 auf 34 Millionen und in Asiean sogar von 70 auf 156 Millionen steigen. Da in der Untersuchung die zunehmende Urbanisierung außen vor gelassen wurde, könnten die realen Zahlen auch noch weitaus höher liegen.

Treibhausgase sind der Grund für den Klimawandel

Den Grund für die Zunahme der Hochwasserrisiken sehen die Forscher in der Menge an Treibhausgasen, welche sich bereits in der Atmosphäre befinden. Selbst eine sofortige Verringerung könnte also an dieser negativen Entwicklung nichts mehr ändern. Trotzdem muss natürlich auch hier schnellstmöglich gehandelt werden. Anders Levermann, Co-Autor der Studie und Forscher am Lamont-Doherty Earth Observatory der Columbia University in New York meint: „Wenn wir allerdings die vom Menschen verursachte Erwärmung nicht auf deutlich 2 Grad Celsius begrenzen, dann werden bis zum Ende unseres Jahrhunderts die Hochwasserrisiken vielerorts in einem solchen Maße ansteigen, dass Anpassung schwierig wird. Um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten, müssen klimabedingte Risiken ernst genommen werden und sehr schnell Geld für Anpassung bereitgestellt werden. Wenn wir jetzt handeln, können wir uns gegen die Risiken der nächsten zwei Jahrzehnte absichern.“ Das Ergebnis der Studie zeigt vor allem auch, dass die Nutzung fossiler Brennstoffe unbedingt begrenzt werden muss, um weitere Klimaveränderungen zu vermeiden.

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