Naturgefahrenreport 2017: Schäden durch Naturgefahren steigen

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Im Jahr 2016 verursachten Unwetter mit Starkregen fast zehnmal höhere Versicherungsschäden als im Vorjahr. So lautet das Ergebnis des Naturgefahrenreports 2017, den der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) Anfang Oktober 2017 vorstellte.

Foto: GDV/ Naturgefahrenreport 2017

Etwa 940 Millionen Euro zahlten deutsche Versicherer 2016 für durch Starkregen verursachte Überschwemmungsschäden an ihre Kunden aus. Im Jahr 2015 waren es lediglich 100 Millionen Euro. 2016 gilt damit als das Jahr mit den dritthöchsten Überschwemmungsschäden seit 1999. Verheerender waren nur die Hochwasserkatastrophen von 2002 (1,8 Milliarden Euro) und 2013 (1,65 Milliarden Euro).

„2016 hat sich erneut gezeigt, welche enormen Schäden Starkregen anrichten können. Noch nie haben Unwetter mit heftigen Regenfällen innerhalb so kurzer Zeit so hohe Schäden verursacht“, sagte Wolfgang Weiler,  Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Schäden durch Naturgefahren bei insgesamt  2,5 Milliarden Euro

Naturgefahren sorgten insgesamt im vergangenen Jahr für versicherte Schäden von mehr als 2,5 Milliarden Euro. 2015 waren es knapp 2,6 Milliarden Euro. Im Bereich der Sachversicherung wie Wohngebäude- und Hausratversicherung leisteten die Versicherer 1,9 Milliarden Euro. Kfz-Versicherer zahlten an ihre Kunden 615 Millionen Euro aus.

Die beiden frühsommerlichen Tiefs Elvira und Friederike zogen Ende Mai 2016 mit dicht aufeinanderfolgenden Gewittern und anhaltenden Regenfällen über Deutschland und sorgten für Schäden in Höhe von einer Milliarde Euro. Durch Starkregen entstanden Schäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben in Höhe von 800 Millionen Euro. Sturm und Hagel verursachten außerdem 200 weiteren Millionen Euro Sachschaden.

Auf lange Sicht betrachtet, kann gesagt werden, dass seit dem Jahr 2000 Naturgewalten im Durchschnitt für einen jährlichen Schaden von 2,4 Milliarden Euro verantwortlich sind. Erkennbar ist jedoch, dass sich der Wechsel zwischen schadenarmen und schadenreichen Jahren verkürzt. Die Serie schwerer Unwetter im Sommer 2017 schlägt bei den Versicherern bereits mit rund 600 Millionen Euro zu Buche.

Derzeit verfügen 40 Prozent der Gebäude über einen erweiterten Naturgefahrenschutz. Bei der Elbe-Flut im Jahre 2002 waren es erst 19 Prozent. „Im Jahr der Elbe-Flut 2002 glaubten wir noch, dass gut zehn Prozent der Häuser nicht gegen Hochwasser versicherbar seien. Inzwischen können wir für 99 von 100 Gebäuden Versicherungsschutz anbieten“, betont Weiler.

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