DIN 14811 Druckschläuche

2024_04

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Feuerlöschschläuche – Druckschläuche und Einbände für Pumpen und Feuerwehrfahrzeuge

Druckschläuche nach dieser Norm dienen zur Förderung von Löschmitteln (Wasser, Wasser mit nicht kompressiblen Löschmittelzusätzen) und schließen sowohl die Schläuche ein, die zum manuellen Kontrollieren und Löschen von Bränden eingesetzt werden, als auch Schläuche zum Fördern großer Wassermengen über lange Entfernungen. Sie lassen sich im ungefüllten Zustand flach falten oder rollen. Ausgelegt sind sie für den Einsatz bei niedrigster Temperatur von -25 °C.

Die Überarbeitung der Normenreihe DIN 14811 wurde notwendig, um den technischen Inhalt den veränderten Gegebenheiten anzupassen. Es war ursprünglich vorgesehen, im CEN eine Europäische Norm (prEN 1924) über Druckschläuche für Pumpen und Feuerwehrfahrzeuge zu erarbeiten. Die vorgesehene Europäische Norm (prEN 1924) sollte dann gemeinsam mit DIN EN 14540 (Flachschläuche für Wandhydranten) die bisher für die Anforderungen und Prüfungen von Feuerlösch-Druckschläuchen gültigen Deutschen Normen DIN 14811-1:1990-01, DIN 14811-2:1977-11, DIN 14811-3:1977-11 und DIN 14811-4:1976-02 ersetzen. Der europäische Schlussentwurf prEN 1924 hat jedoch bei der Formellen Abstimmung im CEN nicht die notwendige Mehrheit erhalten und das europäische Normungsvorhaben wurde daraufhin eingestellt.

Aus diesem Grund wurden die genannten Deutschen Normen der Normenreihe DIN 14811 grundlegend national überarbeitet und zusammengefasst. Die grundlegende Überarbeitung der bereits teilweise seit 30 Jahren unverändert bestehenden Normen (sie durften wegen der europäischen Stillhalteverpflichtung bezüglich prEN 1924 nicht überarbeitet werden) hat dazu geführt, dass sich entsprechend viele – auch gravierende – Änderungen ergeben haben. Die wichtigsten Änderungen sind im Folgenden aufgeführt:

  • Die Normenteile wurden zusammengefasst.
  • Begriffe und Definitionen wurden aufgenommen.
  • Die Schläuche wurden entsprechend ihrer Konstruktionsart in drei Schlauchklassen aufgeteilt.
  • Die Anzahl der Schlauch-Innendurchmesser wurde erhöht, und bestimmte Schlauch-Innendurchmesser wurden in einer Vorzugsreihe aufgenommen.
  • Die maximale Masse der Schläuche wurde überarbeitet und längenabhängig festgelegt.
  • Die Schlauchlängen wurden überarbeitet.
  • Die Einbindeart, der Einbindedraht und die Ausführung der Einbindung wurden überarbeitet.
  • Die zulässige Farbgebung der Schläuche wurde erweitert und in Form einer Zahl als Bestandteil der Prüfnummer aufgenommen.
  • Die Leistungsanforderungen an den fertigen Schlauch wurden vollständig überarbeitet und in den Festlegungen der europäischen Feuerlöschschlauchnormen angepasst.
  • Die Anforderungen an Hochdruckschläuche für Hochdruckpumpen wurden aufgenommen.
  • Die Bezeichnung, Kennzeichnung und Behandlung der Schläuche wurden überarbeitet.
  • Die Prüfung von Schläuchen wurde vollständig überarbeitet, d. h. den Prüfungsvorgaben aus bereits bestehenden europäischen Feuerlöschschlauchnormen angepasst und in separate Anhänge aufgeteilt.
  • Der Inhalt wurde redaktionell und normungstechnisch überarbeitet.

Im Folgenden werden die Hintergründe einiger dieser wichtigsten Änderungen erläutert:

Die Tabelle 1 des Norm-Entwurfs enthält vierzehn mögliche Innendurchmesser. Eine Erweiterung der Anzahl der bisher genormten Schläuche von fünf auf vierzehn wurde vorgenommen, weil es sich bei acht der neu aufgenommenen um Schläuche handelt, die in anderen Ländern gängig sind, für die aber bisher keine Zulassung der Zentralprüfstelle für Feuerlöschschläuche in Celle (ZPC) nach DIN 14811 erteilt werden konnte. Der neunte neu aufgenommene Innendurchmesser von 152 mm ist auch in Deutschland gängig. Da in vielen Ländern außerhalb Deutschlands DIN 14811 als Grundlage der Beschaffung verwendet wird, wurde dieser Tatsache mit der Erweiterung Rechnung getragen.

Die bisher genormten fünf Schläuche mit den bisherigen Kurzzeichen D, C42, C52, B und A sind allerdings auch weiterhin in Deutschland als Vorzugswerte zu verwenden. Schläuche, die für die Anwendung in Deutschland zu vermeiden sind, sind in Tabelle 1 der Norm separat ausgewiesen. Analog den von CEN/TC 192/WG 1 „Feuerlöschschläuche“ erarbeiteten europäischen bzw. national übernommenen Normen DIN EN 694, DIN EN 1947, DIN EN 14540 und DIN EN ISO 14557 sind eine unabhängige Zertifizierung der Übereinstimmung des Produkts mit diesem Norm-Entwurf auf der Grundlage von Prüfungen und ständiger Überwachung zu beachten. Das muss mit der Bewertung eines anerkannten Qualitätsmanagementsystems des Herstellers, z. B. nach DIN EN ISO 9001, verbunden sein.

Die in der Norm enthaltene Beflammungsprüfung wird zu einem späteren Zeitpunkt in Abhängigkeit des Ergebnisses eines laufenden Forschungsvorhabens an der Forschungsstelle für Brandschutztechnik (FFB) an der Universität Karlsruhe überprüft und gegebenenfalls überarbeitet. Für Schläuche F 125 und F 152 ist eine Prüfung des Verhaltens bei Flammeneinwirkung aufgrund ihres Einsatzspektrums nicht notwendig.

Das Problem der Übergangszeiträume von der „alten“ zur neuen Norm wird vom zuständigen Arbeitsausschuss wie folgt geregelt: Da sowohl aus Sicht der Hersteller, der Prüfstelle in Celle und der Anwender aufgrund der notwendigen Nachprüfung bestehender Schlauchmuster erhebliche zeitliche Schwierigkeiten gesehen werden, die wegen der über viele Monate andauernden Nachprüfungen zu einer erheblichen Rechtsunsicherheit aller Beteiligten führen würden, wird wie folgt verfahren:

  • Es wird eine Übergangszeit geschaffen, in der die alten und ggf. schon die neuen Prüfzeugnisse und Prüfnummern (auf Basis dieser neuen Normausgabe) verwendet werden können. Die Länge der Übergangszeit wird derzeit noch unter allen Beteiligten beraten, abgestimmt und anschließend entsprechend der Fachöffentlichkeit schnellstmöglich bekannt gegeben.

Die Norm wurde vom Arbeitsausschuss NA 031-04-04 AA „Schläuche und Armaturen – SpA zu CEN/TC 192/WG 1 und WG 8“ im FNFW erstellt.

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