Drehleiter mit höherer Ausladung

2024_05

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Rosenbauer bringt die dritte Generation seiner Drehleiter mit abneigbarem Korbarm auf den Markt. Die neue L32A-XS 3.0 punktet mit einem vergrößerten Aktionsradius, neuer Steuerungstechnik und mehr Rechen-Power.

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Gelenkdrehleiter Rosenbauer L32A-XS 3.0 mit vergrößertem Radius (Foto: Rosenbauer)

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Gelenkdrehleiter Rosenbauer L32A-XS 3.0 mit vergrößertem Radius (Foto: Rosenbauer)

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Gelenkdrehleiter Rosenbauer L32A-XS 3.0 mit vergrößertem Radius (Foto: Rosenbauer)

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In der Version 3.0 bringt Rosenbauer die dritte Generation der Drehleiter mit abneigbarem Korbarm auf den Markt. Die neue L32A-XS 3.0 vereint die Vorteile einer Gelenkdrehleiter mit einem deutlich erweiterten Arbeitsbereich, teilte der Feuerwehrausrüster am Dienstag (10.7. 2018) mit. Konkret erreicht die Rosenbauer XS jetzt eine bis zu 150 cm höhere horizontale Ausladung. Die Feuerwehren bekommen somit ein Gerät in die Hand, mit dem sie sehr nahe an ein Anleiterobjekt herankommen und aus einer Aufstellposition mehr Einsatzstellen erreichen als bisher.

Metz Technology

Vor allem bei eingeschränkten Platzverhältnissen zahlt sich das XS-Konzept aus. Die Gelenkdrehleiter benötigt lediglich 6,15 m Abstand zum Anleiterobjekt – gemessen von der Fahrzeugaußenkante, um sie stufenlos entlang der Fassade aufrichten zu können. Den 180°-Schwenk mit angewinkeltem Korbarm schafft eine XS bereits ab einer Straßenbreite von 9,50 m. Und 2,50 m Abstand zwischen Stoßstange und Korbfront reichen in der Regel aus, um den Rettungskorb direkt vor dem Fahrerhaus abstellen zu können.

Höhere Ausladung

Die XS in der Version 3.0 bietet dazu noch einen vergrößerten Aktionsradius. Durch Optimierungen am Rettungskorb, Gewichtseinsparungen sowie eine komplett neu-entwickelte Steuerungstechnik konnte die Gesamtperformance laut Rosenbauer deutlich gesteigert und insbesondere die seitliche Ausladung weiter erhöht werden. Im Idealfall wird die Drehleiter nur mehr einmal positioniert und erreicht damit alle Teile eines größeren Gebäudes links und rechts des Fahrzeuges. Sven Lindenfelser, Produktmanager für Hubrettungsfahrzeuge bei Rosenbauer: „Die XS 3.0 braucht man in vielen Fällen gar nicht mehr umstellen. Das spart im Einsatzalltag, wo ohnehin jede Minute zählt, Zeit und Nerven.“

Neue Technologien
Dank einer neuen Steuerung steht im Vergleich zum Vorgängermodell eine zehn Mal höhere Rechenleistung zur Verfügung. Darüber hinaus bietet die XS 3.0 maximale Konnektivität (fünf CAN-Busse) und Flexibilität durch frei parametrierbare Ein- und Ausgänge. So lässt sich die neue Drehleiter mit modernsten Scheinwerfer- und Kamerasystemen ausstatten, auch können vermehrt Assistenzsysteme verbaut und zusätzliche Automatikfunktionen realisiert werden.

Ab sofort kann die Rosenbauer Top-Drehleiter in der Version 3.0 von den Feuerwehren geordert werden. Erste Kundenfahrzeuge sind bereits in Frankfurt und Fulda im Einsatz.

Drehleiter L32A-XS 3.0 (gemäß EN 14043)

  • Fahrgestell: MB 1530 F Atego
  • Motorleistung: 299 PS (220 kW), Euro 6
  • Leitersatz: 5-teilig mit abneigbarem Korbarm (4,35 m)
  • Rettungskorb: HR-MF mit 500 kg Nutzlast (5 Personen)
  • Arbeitshöhe: 32 m
  • Korbbodenhöhe: 30 m
  • Abstützung: Waagrecht-Senkrecht 2,50 bis 4,65 m
  • Podium: HLM mit 6 Geräteräumen
  • Automatische Rückführung in die Leiterablage
  • Automatische Rückhol-Funktion (ARF)
  • Target Memory System (TMS)
  • Vertikal-Rettungssystem (VRS)
  • Kamera unter dem Rettungskorb
  • Kamera am Korbarm
  • Rückfahrkamera
  • Abmessungen: L x B x H = 10,0 x 2,45 x 3,28 m
  • Gewicht: 15 t (unbeladen

Roboter-Schweißanlage in Betrieb genommen

Der Leitersatz einer L32A-XS besteht aus über 500 verschiedenen und insgesamt 1.537 Einzelteilen. Diese manuell zusammenzuschweißen war bislang Stand der Technik, der Durchbruch gelang erst nach komplettem Umdenken: Um den Aufwand in der Fertigung sinnvoll reduzieren und einen Schweißroboter effizient einsetzen zu können, mussten in erster Linie die Bauteile robotergerecht ausgeführt werden. Fast alle Teile des Leitersatzes, insbesondere die Steckverbindungen, wurden daher neu konstruiert.

„Aus einfachen Sägeschnitten haben wir präzise Laserteile gemacht“, so Produktionsleiter Hans-Peter Lörch. Die Bauteile werden auf Rohrlasern zugeschnitten und im selben Arbeitsgang Schlitze, Bohrungen, Laschen und Zapfen ein- bzw. angebracht. Sie werden dadurch unverwechselbar wie ein Barcode und lassen sich exakt und mit deutlich weniger Aufwand als zuvor auf dem Leiterrahmen positionieren bzw. fixieren. Die Präzision kommt somit – neu – über die Laserteile in den Leiterpark, während Stabilität und Robustheit nach wie vor über die Qualität der Schweißung erzielt wird.

Produktion läuft
Der Korbarm von XS-Leitern wird bereits in Serie auf einer Roboteranlage geschweißt. Vorgefertigte, lasergeschnittene Einzelteile werden zusammengesteckt und in einfachen Vorrichtungen geheftet. Die gehefteten Bauteile werden dann mit wenigen, einfachen Haltern auf dem Schweißtisch fixiert und mit dem Roboter fertiggeschweißt.

Die Anlage ist in einer Industriehalle am Rheinhafen Karlsruhe eingerichtet, wo künftig die gesamte Roboter-Leiternschweißerei untergebracht wird: neben der bestehenden 6m-Linie für den Korbarm zwei weitere Linien mit jeweils dreizehn Metern Länge für die Schweißung von Ober- und Unterleiter sowie eine eigene Sandstrahlanlage. Die Errichtung der beiden 13m-Anlagen ist bis Ende 2019 geplant, ab dann wird Rosenbauer Karlsruhe in der Lage sein, den kompletten Leitersatz einer L32A-XS roboterunterstützt zu fertigen.

Red. mit Rosenbauer

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