DLRG legt Bilanz 2017 vor

2024_05

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Die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben im vergangenen Jahr 756 Menschen oft in letzter Minute vor dem Tod bewahrt. Bei 49 Einsätzen mussten sie sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um ein anderes zu erhalten.

Ein Rettungsschwimmer eilt einer zu ertrinken drohenden Person zu. (Foto: DLRG, A. Schwamberger)

Die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben im vergangenen Jahr 756 Menschen oft in letzter Minute vor dem Tod bewahrt. Bei 49 Einsätzen mussten sie sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um ein anderes zu erhalten. Diese Zahlen gab der Präsident der DLRG, Achim Haag, heute in Bremen bekannt. „Dies zeigt mir, dass unsere Retter kein Menschenleben verloren geben. Sie kämpfen bei starker Strömung, Sturm und anderen Gefahren um jedes Leben“, würdigte der Präsident die Leistungen der Einsatzkräfte an Küsten und Binnengewässern.

Die Bilanz der weltweit größten Wasserrettungsorganisation weist insgesamt 48.838 Hilfeleistungen für Personen, 358 bei Umweltgefahren und 3378 bei Sachwerten aus. Hinzu kommen 183 Hilfeleistungen bei Tieren. „Besonders der Monat Juni hat die Rettungseinsätze in die Höhe schnellen lassen. Leichtsinn, Selbstüberschätzung oder Unkenntnis über die Gewässer waren die häufigsten Ursachen“, sagte Haag. Über 40.000 Retter habe die DLRG im vergangenen Jahr eingesetzt. Sie haben auf ehrenamtlicher Basis fast drei Millionen Wachstunden geleistet, um die Wasserfreizeit von Millionen sicherer zu machen.

Immer weniger Schwimmprüfungen

Sorgen bereiten den Lebensrettern die rückläufigen Schwimmprüfungen. Im vergangenen Jahr haben bei den Ausbildern der DLRG 214.956 Menschen eine Schwimm- oder Rettungsschwimmprüfung abgelegt – rund 4.500 weniger als im Vorjahr. Als eine der Ursachen nannte Achim Haag die Bäderschließungen. „In den vergangenen zehn Jahren haben wir nahezu 800 Bäder verloren, und es ist leider absehbar, dass viele weitere folgen werden“. Seine Forderung in Richtung Kommunalpolitik: „Bäder erhalten, Bäder bauen und nicht, sie wegzurationalisieren!“

Mindestens 25% der Grundschulen haben mittlerweile keinen Zugang mehr zu einem Bad. Dies erschwere die Schwimmausbildung in den Schulen erheblich. Bereits 60 Prozent der Zehnjährigen können nicht sicher schwimmen. „Mit dem DLRG-NIVEA-Kindergartenprojekt und dem sich anschließenden Projekt ‚Schwimmen lernen mit NIVEA‘ sowie der Kampagne ‚Seepferdchen für alle‘ haben wir die Weichen gestellt für mehr Wassersicherheit bei den Kleinsten. Für die Rahmenbedingungen sind wir nicht verantwortlich“, sagte der DLRG-Präsident.

„Dennoch“, so Haag weiter, „ist es bemerkenswert, dass trotz des Bädersterbens knapp 80.000 Rettungsschwimmprüfungen erfolgreich abgelegt wurden. Davon über 8.000 Juniorretter.“ Über 27.000 junge Frauen und Männer hätten zum ersten Mal mit dem Rettungsschwimmabzeichen Silber die Eignung für den Wasserrettungsdienst erworben. „Mit diesem Ergebnis brauchen wir uns hoffentlich keine Sorgen um unseren Nachwuchs auf den Wachstationen zu machen. Allerdings müssen wir dieses Niveau halten und für die Zukunft ausbauen“, bilanziert Achim Haag die Ausbildungsleistung. Jedoch weist er in diesem Zusammenhang auf die Problematik der Ferienregelung in Deutschland hin, die es den Lebensrettern sehr schwierig mache, die Badeabschnitte gerade in der Vorsaison zu besetzen.

Die Gesamtbilanz der ehrenamtlichen Arbeit der DLRG-Mitglieder könne sich sehen lassen. Sie erbrachten 2017 insgesamt fast neun Millionen Stunden ehrenamtlich und unentgeltlich für die Sicherheit der Menschen im und am Wasser sowie die Ausbildung im Schwimmen und Rettungsschwimmen.

DLRG

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