Ehrenamt stärker anerkennen und fördern!

2024_04

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Die Johanniter empfehlen Stärkung der ehrenamtlichen Strukturen im Bevölkerungsschutz.

Foto: Johanniter/Martin Bühler.

Mehr als 1,8 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich im Bevölkerungsschutz. Sie sind organisiert in Hilfsorganisationen wie der Johanniter-Unfall-Hilfe, in Feuerwehren oder beim Technischen Hilfswerk (THW). Ohne diese engagierten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer würde der Zivil- und Katastrophenschutz in Deutschland nicht funktionieren.

Die Ehrenamtlichen der Johanniter-Unfall-Hilfe evakuieren zum Beispiel Menschen bei Bombenentschärfungen, bieten Flutopfern ein Dach über den Kopf oder unterstützen Großveranstaltungen sanitätsdienstlich. Spezielle Einheiten, wie die Schnelleinsatzgruppen (SEG), sind rund um die Uhr einsatzbereit. All dies tun sie in ihrer Freizeit und unentgeltlich.

Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe, resümiert: „Viel Zeit und Engagement werden von Seiten der Hilfsorganisationen, aber auch von Seiten unserer ehrenamtlichen Helfer in die Ausbildung und in die technische Ausstattung gesteckt, damit sie im Einsatzfall qualifizierte Hilfe leisten können. Das verdient gesellschaftliche Anerkennung. Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, ist in unserer Gesellschaft weiterhin hoch. Wir spüren aber auch, dass es immer schwieriger wird, Menschen für ein langfristiges ehrenamtliches Ehrenamt zu gewinnen. Daher müssen wir neue Wege der Ansprache finden und auch zusätzliche niedrigschwellige Angebote bieten. Gleichzeitig sollten die Rahmenbedingungen für ein dauerhaftes und verlässliches Engagement verbessert werden“, so Lüssem weiter.

Um auch zukünftig für den Bevölkerungsschutz genügend Ehrenamtliche zu gewinnen, empfiehlt die Johanniter-Unfall-Hilfe:

  1. Gleichstellung der Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen mit denen von Feuerwehr und THW
    Auch Ehrenamtliche von Hilfsorganisationen werden zu Einsätzen im Zivil- und Katastrophenschutz alarmiert. Oft unterhalb der sogenannten Katastrophenschwelle. Die Freistellung vom Arbeitgeber, die Erstattung des Verdienstausfalls und eine soziale Absicherung bei Unfällen sollten auch für sie gesetzlich verankert sein.
  2. Förderung der Anerkennungskultur
    Anerkennung motiviert und fördert ehrenamtliches Engagement. Spezielle Anreize für Arbeitgeber können dazu beitragen, das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitarbeitenden zu unterstützen.
  3. Förderung der Diversität in den Einsatzdiensten
    Nicht nur technikaffine Männer sind für den Bevölkerungsschutz geeignet. Ehrenamtliche nach ihren spezifischen Fähigkeiten auszuwählen, öffnet den Kreis der potentiellen Interessenten. Denn bisher sind Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund und Quereinsteiger im Bevölkerungsschutz unterrepräsentiert.
  4. Finanzielle Anreize setzen
    Im Bevölkerungsschutz engagieren sich besonders viele Menschen dauerhaft. Viele Stunden der eigenen Freizeit werden eingesetzt. Eine Anrechnung der aktiven Tätigkeit auf die Rente (nach SGB VI) oder als eigenständige Zusatzrente sind denkbar. Auch die Anrechnung des ehrenamtlichen Engagements auf Wartesemester für einen schnelleren Hochschulzugang wäre ein Anreiz. Ermäßigungen für Veranstaltungstickets und bei Eintrittspreisen können zusätzlich motivieren.

Johanniter

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