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Herbstbilanz der Seenotretter

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Auf Nord- und Ostsee sind die Seenotretter allein in den ersten zehn Monaten des Jahres 2018 bereits mehr als 2.000 Mal im Einsatz gewesen. Die Besatzungen haben dabei gut 340 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahr befreit

Bei der Herbsteinsatzbilanz auf dem Museumsfrachter „Cap San Diego“ im Hamburger Hafen präsentieren Borkums Vormann Ralf Brinker (r.) und Seenotretter-„Bootschafter“ Till Demtrøder gemeinsam das erste Bauteil für die neue HAMBURG: ein Namensschild aus noch blankem Aluminium. (Foto: DGzRS)

Vom 1. Januar bis 31. Oktober 2018 haben die Besatzungen der rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote in Nord- und Ostsee bei insgesamt 2.037 Einsätzen (Januar bis Oktober 2017: 1.901 Einsätze)

  • 37 (58) Menschen aus Seenot gerettet,
  • 307 (419) Menschen aus drohender Gefahr befreit,
  • 298 (375) Mal erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert,
  • 52 (59) Schiffe und Boote vor dem Totalverlust bewahrt,
  • 990 (862) Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art erbracht sowie
  • 595 (504) Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten absolviert.

In vielen Fällen griffen die Seenotretter frühzeitig ein und begrenzten so Schäden bereits im Vorfeld. Zudem sind sie 2.329 Mal in ihren Revieren zwischen Borkum im Westen und Ueckermünde im Osten auf Kontrollfahrt gegangen. Seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865 hat die DGzRS bis Ende Oktober 2018 insgesamt 84.871 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahrensituationen auf See befreit.

Die Einsatzzahlen verteilen sich auf die einzelnen Küsten wie folgt:

  • Niedersächsische Nordseeküste
    Die Besatzungen der an der niedersächsischen Küste stationierten Seenotrettungskreuzer und -boote haben bei 560 (567) Einsätzen 7 (7) Menschen aus Seenot gerettet und 46 (75) weitere aus Gefahrensituationen befreit.
  • Schleswig-Holsteinische Nordseeküste
    Die Stationen an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste registrierten 206 (209) Einsätze. Die dortigen Mannschaften retteten 8 (7) Menschen aus Seenot und befreiten weitere 6 (29) aus Gefahrensituationen.
  • Schleswig-Holsteinische Ostseeküste
    An der Ostseeküste Schleswig-Holsteins waren die Seenotretter 733 (673) Mal im Einsatz. Sie retteten 18 (22) Menschen aus Seenot und befreiten weitere 123 (176) aus Gefahrensituationen.
  • Mecklenburg-Vorpommersche Ostseeküste
    In Mecklenburg-Vorpommern waren die Seenotretter zu 538 (452) Einsatzfahrten unterwegs. Sie retteten 4 (22) Menschen aus Seenot und befreiten weitere 132 (139) aus Gefahrensituationen.

Wesentliche Unterstützung erfuhren die Seenotretter in den vergangenen Monaten durch ihren diesjährigen ehrenamtlichen „Bootschafter“, den Schauspieler Till Demtrøder. Das echte Nordlicht, das auch im Segelboot auf Nord- und Ostsee zu Hause ist, unterstützte das #TeamSeenotretter auch vor der Kamera, unter anderem bei Dreharbeiten in Travemünde unter dem neuen Seenotretter-Motto „Ohne Deine Spende geht’s nicht“.

„Als waschechter Hamburger freue ich mich besonders, dass die Seenotretter wieder eine HAMBURG bauen“, sagt der Schauspieler. Er fordert Hamburger und Hamburg-Freunde auf: „Beteiligt Euch an der Finanzierung dieses ganz besonderen Seenotrettungskreuzers! Ich habe großen Respekt davor, dass die Seenotretter ohne jegliche staatliche Gelder auskommen. Und wir alle können dazu beitragen, dass sie auch in Zukunft genauso unabhängig rausfahren können, wenn andere reinkommen.“

Neuer ehrenamtlicher „Bootschafter“ 2019

Neuer Seenotretter-„Bootschafter“ 2019 wird der Surfprofi Bernd Flessner. Von 1992 bis 2011 war er 16 Mal Deutscher Meister im Windsurfen in der Gesamtwertung. In den einzelnen Disziplinen (Wave, Slalom, Kursrennen) erkämpfte er insgesamt 39 Deutsche-Meister-Titel.

Die Seenotretter und ihre Reviere an Nord- und Ostsee kennt der gebürtige Norderneyer seit Kinder- und Jugendtagen. „Schon als Junge habe ich für die DGzRS Spenden gesammelt und mit großen Augen gestaunt, wenn die Seenotrettungskreuzer vor dem Strand zeigten, was sie können“, erinnert sich Flessner. Zwei Mal war er selbst auf die Hilfe der Seenotretter angewiesen. „Es ist immer alles gut ausgegangen. Ich weiß, wie es ist, bei Sturm zu surfen. Aber mit einem Seenotrettungskreuzer bei jedem Wetter, bei Nacht oder im Nebel auszulaufen, um andere zu retten, ist eine ganz andere Nummer. Vor diesem freiwilligen Einsatz habe ich größten Respekt.“ Flessner ist bereits der 20. Prominente, der das „Bootschafter“-Ehrenamt der Seenotretter übernimmt. Die Reihe begann im Jahr 2000 mit Liedermacher Reinhard Mey.

Neuer Seenotrettungskreuzer HAMBURG

Im Bau oder beauftragt sind zwei weitere 10,1-Meter-Seenotrettungsboote für die Stationen Puttgarden und Norddeich (Indienststellung 2020) sowie zwei 28-Meter-Seenotrettungskreuzer mit Tochterboot (2020/2021), von denen einer HAMBURG heißen wird. Damit würdigt die DGzRS die langjährige Verbundenheit der Hamburger mit den Seenotrettern. Rund 20.000 Hamburger unterstützen die DGzRS mit regelmäßigen Spenden, und knapp 900 Sammelschiffchen haben ihren „Liegeplatz“ in der Hansestadt an der Elbe.

Gemeinsam mit Borkums Vormann Ralf Brinker präsentierte Seenotretter-„Bootschafter“ Till Demtrøder bei der Herbsteinsatzbilanz am 6. November 2018 auf dem Mueseumsfrachter „Cap San Diego“ im Hamburger Hafen das erste Bauteil für die neue HAMBURG: ein Namensschild aus noch blankem Aluminium, das die Werft Fr. Fassmer in Berne/Unterweser bereits gefertigt hat.

„Wir starten eine Spendenaktion in Hamburg, für die wir uns möglichst breite Unterstützung der Bevölkerung wünschen“, begründet Kapt. Ralf Krogmann, Repräsentant der Seenotretter an der Elbe, die Ausnahme von der traditionellen DGzRS-Regel, den Namen nicht vor der Taufe zu verraten. Alle Einwohner, aber auch alle Liebhaber Hamburgs sind dazu aufgerufen, sich am „Spendemanöver: HAMBURG wird Seenotretter!“ zu beteiligen. Die Kiellegung ist für das Frühjahr 2019 vorgesehen. Spenden für den Neubau sind bereits jetzt möglich, am einfachsten online (spenden.seenotretter.de) unter Angabe des Kennwortes HAMBURG.

DGzRS

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