Toter bei Gasexplosion in Ludwigshafen

2024_04

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Bei Arbeiten an einer Gasleitung kam es in Ludwigshafen zu einer gewaltigen Explosion. Die Flammen schlugen über 40 Meter hoch. Häuser im Umkreis von 150 m wurden beschädigt.

Nach der gewaltigen Gasexplosion in Ludwigshafen haben die Einsatzkräfte noch keine Entwarnung gegeben. Die Feuerwehr habe ein neu entdecktes Leck zwar abgedichtet, dennoch seien bei Messungen immer noch leichte Gasausdünstungen festgestellt worden, sagte ein Polizeisprecher am frühen Freitagmorgen. Dabei handele es sich eventuell um Restgas aus der Leitung, das über das Erdreich nach oben trete. Die Gefahrensituation habe sich nicht verschärft, die Feuerwehr werde aber noch mehrere Stunden benötigen, um die Situation zu klären, sagte der Sprecher weiter. Das Polizeipräsidium Rheinpfalz meldet per Twitter, das Leck an der Gasleitung sei verschlossen. Der Absperrradius wurde aufgehoben. Allerdings bleiben der unmittelbare Ereignisort und die beschädigten Häuser gesperrt. Die Polizei hält in diesen Straßen Absperrungen aufrecht. Nach der Explosion in Ludwigshafen-Oppau ist am Unglücksort auch in der Nacht noch austretendes Gas gemessen worden.

Am Donnerstagabend und in der Nacht hatte die Feuerwehr das Gas entdeckt. Zwischenzeitlich war die Einsatzleitung davon ausgegangen, dass eine Stadtversorgungsleitung ein Leck hat. Das stellte sich laut Feuerwehr aber als falsch heraus. Bei dem gemessenen Gas handele es sich um Restgase, die sich in der explodierten Leitung befinden.
Der Chemiekonzern BASF hat Stickstoff eingeblasen, um zu verhindern, dass diese Restgase weiterhin freigesetzt werden. Im Moment ströme kein Gas mehr aus. Nach Angaben der Feuerwehr besteht auch weiterhin keine Explosionsgefahr.

Zu der folgenschweren Explosion war es durch Arbeiten an der Leitung gekommen. Die heftige Detonation schockte ganz Ludwigshafen. Etwa 60 Häuser in der Nähe der Unglücksstelle wurden beschädigt, am Explosionsort klafft ein etwa fünf bis sechs Meter tiefer Krater mit einem Durchmesser von zehn Metern.

26 Personen wurden durch die Explosion verletzt. Ein Bauarbeiter ist ums Leben gekommen. Da in der Nähe der Explosionsstelle Leitungen der Telekom verlaufen, waren Frankenthal und Worms ohne Telefon. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer sprach während einer Pressekonferenz von einem schlimmen Ausmaß der Zerstörung und spricht Angehörigen ihr Beileid aus. Unterkünfte für die Menschen, die nicht in ihre Häuser zurückkönnen gelte es jetzt als erstes zu organisieren. Außerdem bedankte sich Malu Dreyer bei den Einsatzkräften, die durch ihren schnellen Einsatz einen noch größeren Schaden verhindern konnten. 180 Einsatzkräfte der Feuerwehr und 70 Polizisten waren im Einsatz.

Bei der Explosion am Donnerstagmittag war auch ein Wasserrohr beschädigt worden. Wie die Feuerwehr mitteilte, ist dieses noch nicht repariert. Die Ludwigshafener Feuerwehr steht nicht alleine. Die Mannheimer Feuerwehr ist mit zwei kompletten Löschzügen, einem Großtanklöschfahrzeug, mehrerer Spezialfahrzeuge und Führungspersonal zur Hilfe geeilt. Auch die Werkfeuerwehr von BASF ist vor Ort.

Die Detonation am Donnerstagmittag war so heftig, dass sogar ein 25-Tonnen-Bagger umgeworfen wurde. An einer Häuserreihe in der Nähe fegte die Druckwelle Ziegel vom Dach, Bäume blieben als verkohlte Stümpfe zurück. Die ungeheure Hitze ließ an Autos, die auf einem rund 150 Meter von der Explosion entfernten Parkplatz abgestellt waren, die Kunststoffteile schmelzen. Die Polizei riegelte das Gebiet zunächst in einem Umkreis von 300 Metern ab. „Die Bilder waren wirklich erschreckend“, sagte die Ministerpräsidentin.

Bei der Explosion am Donnerstagmittag war auch ein Wasserrohr beschädigt worden. Wie die Feuerwehr mitteilte, ist dieses noch nicht repariert. Die Ludwigshafener Feuerwehr steht nicht alleine. Die Mannheimer Feuerwehr ist mit zwei kompletten Löschzügen, einem Großtanklöschfahrzeug, mehrerer Spezialfahrzeuge und Führungspersonal zur Hilfe geeilt. Auch die Werkfeuerwehr von BASF ist vor Ort.

Die Arbeiten an der Leitung waren vorgenommen worden, weil bei einer Überprüfung vor einigen Tagen ein Problem festgestellt worden war. Nach Angaben war die Versorgungsleitung mit einem mobilen Untersuchungsgerät inspiziert worden. Der Apparat sei an einer Stelle nicht weitergekommen.

Die Mitarbeiter der Baufirma hatten die Hochdruckleitung freigelegt und rund um die Baustelle Spundwände eingezogen, als es aus bislang unbekannten Gründen zu der Explosion gekommen sei. Kunststoffteile an Autos geschmolzen

Die Bauarbeiten an der Leitung waren von der Kasseler Gastransport-Firma Gascade in Auftrag gegeben worden, einem Gemeinschaftsunternehmen von BASF und dem russischen Gazprom-Konzern. Geschäftsführer Christoph von dem Bussche sprach Familien und Freunden der Opfer sein Mitgefühl aus. „Die Rettungsmaßnahmen sind schnellstmöglich eingeleitet worden. Die Rettungskräfte haben schnell und umfassend gehandelt. Dafür danken wir ihnen vielmals“, sagte von dem Bussche.

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