MANV-Lage am Flughafen Hamburg

2024_04

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Weil Passagiere und Besatzung auf dem Weg nach Stockholm seltsame Gerüche im Flugzeug wahrnahmen, kehrte die Cockpit-Crew wieder nach Hamburg zurück. Die Feuerwehr wurde mit dem Stichwort MANV10 alarmiert und half bei der rettungsdienstlichen Versorgung.

(Foto: M. Penner) Flugzeug der germanwings am Flughafen Hamburg

Die Feuerwehr Hamburg wurde am Sonntag (29.01. 2017) kurz nach 19.00 Uhr zur Unterstützung der Werkfeuerwehr des Flughafens Hamburg mit dem Stichwort MANV10 (Notfall mit bis zu zehn Verletzten oder Erkrankten) gerufen, weil Besatzungsmitglieder einer Passagiermaschine auf dem Weg von Hamburg nach Stockholm ungewöhnlich Gerüche in der Kabine wahrgenommen hatten.

Nachdem der Kapitän des Airbus A319 der germanwings den planmäßigen Flug abgebrochen hatte und die Maschine nach der Rückkehr in Hamburg sicher gelandet war, wurden sechs Flugzeuginsassen mit Atemwegsreizungen und Unwohlsein durch den Leitenden Notarzt der Feuerwehr Hamburg gesichtet und rettungsdienstlich versorgt.

Drei Personen müssen weiter behandelt werden

Drei Besatzungsmitglieder wurden mit Atemwegsreizungen durch Rettungswagen der Feuerwehr Hamburg zur Weiterbehandlung in ein nahegelegenes Notfall-Krankenhaus befördert. Drei weitere betroffene Personen verblieben nach rettungsdienstlicher Versorgung an der Einsatzstelle. Die Einsatzstelle wurde anschließend dem Betreiber zur Ursachenermittlung übergeben.

Im Einsatz waren neben der Werkfeuerwehr des Flughafens ein Löschfahrzeug, zwei Führungsdienste (A – u. B-Dienst), ein Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, zwei Notarzteinsatzfahrzeuge, fünf Rettungswagen sowie ein Pressesprecher der Feuerwehr Hamburg.

Aerotoxisches Syndrom

Schon seit längerem werden Gesundheitsschädigungen durch verunreinigte Atemluft in Flugzeugkabinen diskutiert. Als Verursacher wird vor allem die Zapfluftanlage verdächtigt. Über diese Anlage wird am Triebwerksverdichter warme Druckluft zur Aufrechterhaltung des Kabineninnendrucks und die Klimaanlage entnommen. Vermutet wird, dass hierbei auch Öldämpfe in die Kabine gelangen könnten, z. B. wenn Schmieröl am Verdichter aufgrund eines Schadens austritt. Bei den jüngsten Triebwerksentwicklungen verzichten Hersteller zunehmen auf die technisch einfachen Zapfluftanlagen und setzen auf elektrische Systeme.

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