Mit SafeTrx sicher auf See

2024_05

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Die Rettung aus einer Notfallsituation geht umso schneller, je genauer sich die Position der Menschen bestimmen lässt, die sich in Not befinden. Die neue Sicherheits-App SafeTrx für Wassersportler ermöglicht direkte Verbindung in die Seenotleitung Bremen, die so im Ernstfall feststellen kann, wo sich eine Person befindet.

(Fotos: DGzRS) Sicherheits-App SafeTrx

Eine leider allzu bekannte Szene für die Seenotretter: Sie werden alarmiert, ein Angler ist seit Stunden überfällig. Wo genau er auf Beutezug gegangen ist, können die Angehörigen nicht sagen. Eine groß angelegte Suche mit Seenotrettungskreuzern, Seenotrettungsbooten und Hubschraubern beginnt. Das Suchgebiet ist riesengroß …

Gerade bei Dunkelheit ist es ein herausforderndes Unterfangen, ein kleines, spärlich beleuchtetes Boot zu finden. Allein in Mecklenburg-Vorpommern ertranken 2015 vier Angler auf der Ostsee. Die neue Handy-App SafeTrx (kurz für: Safe Tracks/„sichere Törns“) hätte ihnen vielleicht das Leben retten können.

Mit der Sicherheits-App kann das eigene Smartphone die zurückgelegte Route aufzeichnen und der Seenotleitung Bremen direkten Zugriff auf diese Daten erlauben. Der Wassersportler meldet sich an und gibt umfangreiche Informationen zu seinem Fahrzeug ein sowie einen oder mehrere private Notfallkontakte.

„Diese App schließt eine Lücke“

„Diese Tracking-App schließt eine Lücke zwischen der professionellen Ausstattung an Bord großer Schiffe und Yachten einerseits und der Ausstattung kleiner Boote und Surfer oder Kitesurfer andererseits“, sagt Dirk Hinners-Stommel, Leiter der Seenotleitung (MRCC – Maritime Rescue Co-ordination Centre). Und: „Sie ist aber auch als zusätzliche Absicherung nützlich, sollte ein bordeigenes Funkgerät ausfallen.“

Sobald die App startet, überträgt das Smartphone Positionsdaten an eine Website, auf der die Route aufgezeichnet wird. Wird die selbst angegebene Ankunftszeit nicht eingehalten und auch nicht verlängert, sendet SafeTrx automatisch eine SMS an den privaten Notfallkontakt. Erreicht dieser den Wassersportler nicht, kann er die Seenotleitung Bremen anrufen. Die Wachleiter können dann feststellen, wo sich der Wassersportler befindet.

Falls inzwischen keine Mobilfunkabdeckung mehr besteht, liegen aber zumindest die letzten gemeldeten Positionen vor. Im Fall, dass die Seenotretter eine Suche auslösen, grenzen diese Informationen das Suchgebiet erheblich ein, und dem Wassersportler kann sehr viel schneller geholfen werden.

SafeTrx erleichtert vor allem bei Kleinfahrzeugen, deren Ausstattung keinen Einbau von UKW-Seefunkgeräten erlaubt sowie auch zum Beispiel für Kitesurfer den Kontakt zu den Seenotrettern und ermöglicht damit schnellere Hilfe. Die App ist ab sofort kostenlos im App Store und im Google Play Store erhältlich.

Mehr als Tracking und Alarmierung

SafeTrx bietet noch viel mehr als reine Tracking- und Alarmierungs-Funktionen. Ob Seekajakfahren oder Wellenreiten, für jede gängige Wassersportart gibt es eine integrierte, persönlich anzupassende Checkliste, damit nicht vergessen werden kann, vor dem Start wichtige Funktionen des Sportgeräts zu prüfen und Sicherheitschecks zu machen.

„Wir sind davon überzeugt, dass die App für Wassersportler eine sinnvolle Unterstützung bietet“, sagt Hinners-Stommel. „Die Erfahrungen der Seenotrettungsdienste, die SafeTrx bereits nutzen, zeigen, dass die App sehr hilfreich ist – gerade auch für Wassersportler wie beispielsweise Angler, die sonst in der Regel keine Profiausrüstung an Bord haben.“

Für Kitesurfer gibt es unter www.sicher-auf-see.de noch einen besonderen Service: Sie können dort spezielle Sticker bestellen, um Kite und Board mit Kontaktdaten auszustatten. Den Seenotrettern erlaubt dies, verloren gegangenes Material schnell zuzuordnen und hilft, umfangreiche Suchen zu vermeiden.

DGzRS

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