Fortbildungstag für Atemschutzgeräteträger

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Am 14. Juni 2025 absolvierten die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren der ostfriesischen Stadt Aurich (NI) einen herausfordernden Übungstag. Die Einsatzkräfte erlebten in einem Brandübungscontainer und an weiteren Stationen hautnah realistische Einsatzszenarien.

Übungsszenario Kellerbrand: Bevor gelöscht werden konnte, musste zuerst eine vermisste Person bei nahezu Nullsicht aufgespürt und gerettet werden. (Foto: Jörg Meyer)
Übungsszenario Kellerbrand: Bevor gelöscht werden konnte, musste zuerst eine vermisste Person bei nahezu Nullsicht aufgespürt und gerettet werden. (Foto: Jörg Meyer)

Training ist wichtig

Ziel des Übungstages war es, die Teilnehmenden für alle wichtigen Aufgaben und Szenarien fit zu machen, die im Rahmen des Atemschutzeinsatzes auftreten können. Dabei waren insgesamt fünf Übungsstationen zu meistern, die vom Ausbildungsteam, bestehend aus den Atemschutzgerätewarten und -zuständigen der Auricher Feuerwehren, konzipiert und betreut wurden. Das Munitionsdepot in Dietrichsfeld war einmal mehr Gastgeber des Aktionstages. Unter den Teilnehmenden waren auch Angehörige der dort stationierten Bundeswehrfeuerwehr.

Erstmalig auf dem Fortbildungstag dabei: ein Brandübungscontainer, bereitgestellt von der Fa. Safety Service & Education. (Foto: Sönke Geiken)
Erstmalig auf dem Fortbildungstag dabei: ein Brandübungscontainer, bereitgestellt von der Fa. Safety Service & Education. (Foto: Sönke Geiken)

Heißausbildung im Brandübungscontainer

Ein Brandübungscontainer, der im Rahmen eines solchen Fortbildungstages zum ersten Mal bereitstand, war wohl die forderndste und intensivste der Stationen, ging es hier doch darum, unter realistischen Bedingungen das gefährliche Szenario des kritischen Wohnungsbrandes zu trainieren. Im Container lassen sich Gasflammen in unterschiedlicher Stärke an verschiedenen Stellen aufschalten, wodurch neben den Flammen auch eine starke Verrauchung entsteht.

Gefährlich heiß: Im Brandübungscontainer können Gasflammen in unterschiedlicher Intensität und an verschiedenen Orten ausgelöst werden, zusätzlich gibt es eine Rauchentwicklung. (Foto: Jörg Meyer)
Gefährlich heiß: Im Brandübungscontainer können Gasflammen in unterschiedlicher Intensität und an verschiedenen Orten ausgelöst werden, zusätzlich gibt es eine Rauchentwicklung. (Foto: Jörg Meyer)

Die Teilnehmenden erlebten an dieser Station das Szenario eines Kellerbrandes, bei dem sie unter enormer Hitze- und Rauchentwicklung und bei nahezu Nullsicht eine vermisste Person in Form eines Dummys finden und retten mussten, ehe sie mit der Brandbekämpfung beginnen konnten. Eine äußerst herausfordernde Aufgabe unter schwierigsten Bedingungen, die den Feuerwehrleuten bestimmt auch auf lange Sicht als wertvolle Erfahrung dienen wird. Sicherheit war dabei oberstes Gebot: Vor jedem Durchgang wurden die Teilnehmenden nicht nur gründlich in das Szenario eingewiesen, sondern auch medizinisch kurz durchgecheckt.

Gleich wird’s heftig: Der Rauchschutzvorhang ist gesetzt und der Trupp geht zur Brandbekämpfung nach unten in den "Keller" vor. (Foto: Sönke Geiken)
Gleich wird’s heftig: Der Rauchschutzvorhang ist gesetzt und der Trupp geht zur Brandbekämpfung nach unten in den „Keller“ vor. (Foto: Sönke Geiken)
Station Suchtechniken: Das Auffinden vermisster Personen ist bei Wohnungsbränden vorrangig zur Brandbekämpfung. Manchmal müssen die Einsatzaufträge kombiniert werden. (Foto: Sönke Geiken)
Station Suchtechniken: Das Auffinden vermisster Personen ist bei Wohnungsbränden vorrangig zur Brandbekämpfung. Manchmal müssen die Einsatzaufträge kombiniert werden. (Foto: Sönke Geiken)

Weitere Übungsstationen

Neben dem Training von Suchtechniken in komplett verrauchten Gebäuden ging es an weiteren Stationen um die wirkungsvolle Ventilation von Räumlichkeiten, um Einsatzmöglichkeiten von Strahlrohren und den sicheren Umgang mit ihnen sowie um das richtige Verhalten in einem Atemschutznotfall. Ein weiterer Teil des Übungstages widmete sich dem Hygienekonzept, also der Dekontamination im Anschluss an einen Einsatz, bei dem die Feuerwehrkräfte mit Ruß und anderen Giftstoffen, die bei einem Schadfeuer entstehen, in Berührung kommen.

Station Einsatzstellenhygiene: Auch das Dekon-Szenario gehörte zu den wichtigen Aufgaben, die am 14. Juni 2025 in Aurich trainiert wurden. (Foto: Sönke Geiken)
Station Einsatzstellenhygiene: Auch das Dekon-Szenario gehörte zu den wichtigen Aufgaben, die am 14. Juni 2025 in Aurich trainiert wurden. (Foto: Sönke Geiken)

Nachbesprechung und Feedback

Zu dem erfolgreichen Fortbildungstag gehörten natürlich auch ausführliche Nachbesprechungen und konkretes Feedback zu den einzelnen Übungen, sodass die Teilnehmenden wichtige Tipps für die Bewältigung realer Szenarien in ihren Einsatzalltag mitnehmen konnten.

Der richtige Umgang mit Strahlrohren und ihre verschiedenen Einsatzmöglichkeiten gehörten ebenfalls zu den Übungsthemen. (Foto: Sönke Geiken)
Der richtige Umgang mit Strahlrohren und ihre verschiedenen Einsatzmöglichkeiten gehörten ebenfalls zu den Übungsthemen. (Foto: Sönke Geiken)

Die Organisatoren bedanken sich bei der Stadt Aurich und der Bundeswehrfeuerwehr für die Ermöglichung dieses Übungstages und die grundsätzliche Unterstützung. Spezieller Dank gebührt auch der Firma Safety Service & Education, die den Brandcontainer zur Verfügung gestellt und dessen Betrieb verantwortet hat, sowie dem Verpflegungszug des Landkreises Aurich, stationiert bei der Feuerwehr Middels, für die gute Versorgung.

Sönke Geiken, Freiwillige Feuerwehr Aurich

 

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