Heiße Nacht in Essen: Feuerwehr löscht zwei Großbrände innerhalb weniger Stunden
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In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch, vom 12. auf den 13. August 2025, musste die FW Essen kurz nacheinander zu zwei Großbränden ausrücken. Der erste war im Bereich des Essener Stadthafens ausgebrochen, der zweite in einer Lagerhalle im Norden der Stadt.

Erster Alarm zum Hafen
Am Abend des 12. August 2025 gingen bei der Feuerwehr Essen (NRW) mehrere Notrufe ein, die eine Rauchsäule im Gebiet des Essener Stadthafens im Stadtteil Bergeborbeck meldeten. Zwei Löschzüge wurden von der Leitstelle daraufhin sofort in den Hafenbereich alarmiert. Auch die Einsatzkräfte konnten bereits auf ihrem Weg zum Einsatzort aus weiter Entfernung die gemeldete Rauchsäule erkennen.

Als die Löschzüge im Hafen eintrafen, befanden sich ein Lkw sowie zwei Überseecontainer im Vollbrand. Eine direkt angrenzende Lagerhalle drohte, durch ein Übergreifen der Flammen ebenfalls in Brand zu geraten. Sofort wurde eine Riegelstellung aufgebaut, und die beteiligten Kräfte begannen mit den Löscharbeiten.
Rauchausbreitung bis nach Oberhausen und Bottrop
Die Wetterlage trug dazu bei, dass sich der starke Rauch weiter in Richtung Nordwesten bis zu den Städten Oberhausen und Bottrop ausbreiten konnte. Über die Warn-App NINA und über Social Media wurden die Bürgerinnen und Bürger gewarnt und über die Gefahrenlage auf dem Laufenden gehalten. Außerdem waren sie aufgefordert, Türen und Fenster nicht zu öffnen. Eine eingesetzte Drohne überwachte die Lage und kontrollierte den weiteren Verlauf der Rauchausbreitung, während sich zeitgleich die Einsatzkräfte ein Lagebild verschafften. Während des gesamten Einsatzes führten sie auch immer wieder Kontrollmessungen durch, bei denen aber keine erhöhten Messwerte festgestellt wurden.

Um die Wasserversorgung sicherzustellen, wurde eine Wasserförderung über eine lange Strecke hinweg eingerichtet. Hierzu hatte man auch ein spezielles System zur Wasserförderung hinzugezogen. Außerdem wurde das Löschboot der Essener Feuerwehr alarmiert. Gelöscht wurde der Brand mit einem mobilen Wasserwerfer, zwei handgeführten Strahlrohren sowie einem Wasserwerfer über eine Drehleiter.
Feuer erfolgreich eingedämmt und gelöscht
Die beteiligten Einsatzkräfte konnten durch diesen massiven, gezielten Löschangriff verhindern, dass sich das Feuer auf die angrenzende Lagerhalle ausbreitete. Zuerst dämmten sie die offenen Flammen ein; anschließend öffneten sie den Lkw und die beiden Container, um auch hier noch verbliebene Glutnester abzulöschen. Indem sie das Brandgut z. T. mit Löschschaum abdeckten, verhinderten sie ein erneutes Aufflammen. Hochleistungslüfter wurden eingesetzt, um die Lagerhalle zu entrauchen.
„Feuer aus“ konnte um ca. 00.15 gemeldet werden. Die Nachlöscharbeiten dauerten eine knappe Stunde, und gegen 01.00 Uhr in der Nacht war der Einsatz beendet.
Rund 70 Kräfte der Feuerwehr Essen waren an dem Einsatz beteiligt. Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr stellten währenddessen den Grundschutz auf den verwaisten Feuer- und Rettungswachen sicher.

Zweiter Großbrand im Stadtteil Klaumerbruch
Schon um 23.05 Uhr war eine weitere Meldung in der Leitstelle eingegangen: Im Norden der Stadt war eine leerstehende Lagerhalle in Brand geraten. Die Feuerwehr Essen wurde dadurch vor eine große Herausforderung gestellt, waren viele Einsatzkräfte und Fahrzeuge doch zu diesem Zeitpunkt schon durch die Bekämpfung des Feuers im Stadthafen gebunden.
Die Leitstelle alarmierte darum neben zwei Löschzügen der Feuerwehr Essen auch Einheiten der südlichen Wachen und der Freiwilligen Feuerwehr zur Einsatzstelle im Essener Stadtteil Klaumerbruch. Gleichzeitig musste der Grundschutz in der Stadt für mögliche weitere Notfälle gewährleistet bleiben – eine angespannte Lage.

Als die ersten Einsatzkräfte der FF Essen am Einsatzort eintrafen, schlugen ihnen Flammen und dichter dunkler Rauch aus dem Halleninneren entgegen. In der Lagerhalle waren Müll und Unrat in Brand geraten, wie ihre Erkundung ergab. Das Feuer beschränkte sich auf das Innere der Halle und die Feuerwehrkräfte begannen unverzüglich mit dem Löschangriff. So konnten sie verhindern, dass sich der Brand auf die gesamte Halle ausdehnte. Indem sie mit Strahlrohren von zwei Seiten aus angriffen und die Löschwirkung mit eingesetztem Netzmittel verstärkten, konnten sie das Feuer schnell unter Kontrolle bringen. Der gesamte Einsatz war nach etwa einer Stunde beendet.

Nur Sachschaden
Glücklicherweise wurden bei keinem der beiden Brände Personen verletzt. Die Brandursache ist in beiden Fällen noch unklar. Die Polizei ermittelt.
Feuerwehr Essen, Nico Blum
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