Gewappnet für den Ernstfall

2024_04

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Durch den kontinuierlich wachsenden Güterverkehr auf Straßen, Schienen und Schifffahrtswegen steigen die Anforderungen an die Feuerwehren in Deutschland stetig an. Um für die Gefährdungen von atomaren, biologischen und chemischen Gefahrstoffen insbesondere bei Transportunfällen gerüstet zu sein, absolvierten nun 24 Einsatzkräfte der Feuerwehren des Kreises Heinsberg einen fünfwöchigen Speziallehrgang.

Der Kreis Heinsberg hat in diesem Jahr wieder 24 Einsatzkräfte in der Abwehr von atomaren, biologischen und chemischen Gefahren ausgebildet. Diesmal fand der Lehrgang rund um das Feuerwehrgerätehaus in Gangelt statt. (Foto: KFV Heinsberg / Michael Möller)

Regelmäßig fahren unzählige Transportfahrzeuge durch die Straßen des Kreises Heinsberg (NRW), darunter auch zahlreiche Gefahrguttransporter. Neben dem Durchgangsverkehr in die Niederlande liefern unter anderem Kleintransporter Gefahrgüter in Form von Medikamenten oder Röntgenstrahler in Apotheken, Krankenhäuser und Radiologische Praxen. Die Gefahrstoffe sind in der Regel auch bei Unfällen sicher verpackt. Sollte jedoch einmal etwas schief gehen, rückt die ABC-Einheit als Spezialeinheit für die Bekämpfung von atomaren, biologischen und chemischen Gefahren der örtlichen Feuerwehren und des Kreises Heinsberg aus.

Unter der Beobachtung von den Leitungen der Feuerwehren des Kreises Heinsberg und dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Günter Paulzen schlossen kürzlich 24 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren den Lehrgang ABC 1 mit Erfolg ab. In mehr als 70 Ausbildungsstunden an jeweils zwei Wochentagen und fünf Samstagen wurden den Teilnehmern fünf Wochen lang in Ihrer Freizeit die theoretischen und praktischen Grundlagen im Umgang mit atomaren, biologischen und chemischen Gefahren und deren Abwehr bei Feuerwehreinsätzen vermittelt.

Komplex und gefährlich

Einsätze zur Abwehr von Gefahren durch atomare, biologische und chemische Stoffe (ABC-Einsätze) sind komplex, gefährlich und erfordern eine spezielle Ausbildung und Konzepte. Insbesondere die Dekontamination von Personen und Ausrüstung, das Spüren von Stoffen und Messen von Strahlungen als auch die Rückhaltung von kontaminiertem Löschwasser. Weitere Anforderungen an die Einsatzkräfte liegen in der Erkennung und Deutung von ABC-Gefahrstoffen als auch deren Einteilung und Kennzeichnung. Detaillierte Kenntnisse über stoffbezogene Gefahren, über Sonderausrüstungen und Schutzmöglichkeiten sind hierbei zwingend erforderlich. Diese Aufgaben binden viel Personal, sind sehr zeitaufwendig und erfordern eine spezielle, umfangreiche Sonderausstattung und Ausbildung der Einsatzkräfte.

Der Kreis Heinsberg unterhält hierzu einen ABC-Zug der sich aus zwei Teileinheiten zusammensetzt. Die Teileinheit Heinsberg hat hierbei die Schwerpunktaufgabe der Dekontamination und die Teileinheit Hückelhoven den Schwerpunkt der Gefahrenabwehr. Beide Teileinheiten verfügen unter anderem über eine umfangreiche Mess- und Spürausstattung für den Nachweis von atomaren und chemischen Gefahren sowie Sondergeräte und Fahrzeuge, wie sie in dieser Form von den Feuerwehren der Städte und Gemeinden nicht vorgehalten werden.

FW Gangelt

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