Schiffsbrandbekämpfung: Übung auf hoher See
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Die Feuerwehr Bremerhaven (HB) und die Feuerwehr Wilhelmshaven (NI) haben Mitte September gemeinsame Übung zur Schiffsbrandbekämpfung auf der Nordsee erfolgreich durchgeführt.

Beteiligte Einheiten
Durchgeführt wurde die Schiffsbrandbekämpfungsübung am 17. September 2025 etwa fünf Seemeilen (knapp 10 km) nördlich der ostfriesischen Insel Wangerooge auf dem Lotsenstationsschiff „Weser“ des Lotsenbetriebsvereins.
Zu den maritimen Einsatzeinheiten gehörten drei „Maritime Incident Response Groups“ (MIRG), davon eine der Feuerwehr Wilhelmshaven und zwei der Feuerwehr Bremerhaven.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Weser-Jade-Nordsee unterstützte die Übung. Für den Personentransfer und weitere logistische Unterstützung wurden mehrere Spezialschiffe eingesetzt, wie der Tonnenleger „Nordergründe“, das Mehrzweckschiff „Mellum“ und der Lotsenversetzer „Visurgis“.
Ziel und Ablauf
Die realitätsnahen Bedingungen dienten dem Übungsziel aller Beteiligten, die Zusammenarbeit auf hoher See zu trainieren und für mögliche künftige Einsätze noch weiter zu verbessern. Stürmisches Wetter und hoher Seegang am Übungstag waren eine zusätzliche Herausforderung.

Nachdem sich die maritimen Einheiten bereits frühmorgens auf den Weg zum Übungsort gemacht hatten, begann das anspruchsvolle Einsatzszenario gegen 10.00 Uhr. Das angenommene Szenario sah vor, dass das Lotsenstationsschiff „Weser“ nach einer Kollision ein Brand im Rudermaschinenraum ausbricht. Zur weiteren Ausgangslage der Übung gehörten mehrere vermisste Mitglieder der Besatzung, die zum Teil eingeschlossen waren und von denen eine Person als schwerverletzt dargestellt wurde.
Hohe Koordinationsfähigkeiten erforderlich
Um sich auf hoher See unter erschwerten Bedingungen auf den Schiffen zu orientieren und Einsatzkräfte zu verlasten, bedurfte es einer gut koordinierten Zusammenarbeit.

Die beteiligten Kräfte mussten zunächst die Lage erkunden, um sich anschließend gleichzeitig um das Auffinden und die Rettung der Vermissten, die Versorgung des schwerverletzten Besatzungsmitglieds und um die Brandbekämpfung zu kümmern.
Eine gut strukturierte Führung war dabei ebenso wichtig wie die gelingende Kommunikation der beteiligten Einheiten untereinander. So bot die maritime Übung den Einsatzkräften Gelegenheit, mehrere Kompetenzen gleichzeitig zu trainieren.

Die gesamte Übung dauerte rund drei Stunden.
Erstes Fazit
Zufrieden mit dem erfolgreichen Abschluss der Übung zeigte sich Feuerwehrdezernent Stadtrat Peter Skusa, der selbst Marineerfahrung besitzt und die hohe Professionalität der Einsatzkräfte hervorhob: „Mit dieser Übung haben die Feuerwehr Bremerhaven und die Feuerwehr Wilhelmshaven in Verbindung mit dem WSA und der Lotsenbrüderschaft ihre enge und koordinierte Zusammenarbeit unter Beweis gestellt und ihre Einsatzbereitschaft für den Ernstfall weiter gestärkt.“

Auch das Fazit des Übungsleiters Christian Gercken fiel positiv aus: „Insgesamt hat alles gut funktioniert. Alle Übungsdarsteller wurden gerettet, und die Brandbekämpfung verlief erfolgreich.“ Er zeigte sich jedoch naturgemäß etwas zurückhaltender als Skusa und verwies darauf, dass die detaillierte Auswertung durch die Übungsbeobachter noch ausstünde und erst danach ein vollständiges Fazit gezogen werden könne.
Havariekommando in Cuxhaven |
Ein Hinweis in eigener Sache: In der Ausgabe 10/2025 von FEUERWEHR stellen wir ausführlich das Havariekommando vor, das die maritime Hilfe auf Nord- und Ostsee organisiert. Unfälle auf Nord- und Ostsee erfordern ein koordiniertes Handeln unterschiedlicher Akteure. Seit dem 1. Januar 2003 soll das Havariekommando mit Sitz in Cuxhaven (NI) im Auftrag des Bundes und der Küstenländer ein gemeinsames Unfallmanagement sicherstellen. Dazu sind die rund 50 Mitarbeitenden in fünf Fachbreiche aufgeteilt. |
Red.
Quelle: Feuerwehr Bremerhaven
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