Kippfenster: eine Gefahr für Katzen
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In diesem Fall ging noch einmal alles gut. „TH 0/Tier klein“ lautete das Einsatzstichwort, unter dem die Freiwillige Feuerwehr Lage (NRW) am 10. Mai 2025 zu einer Katzenrettung alarmiert wurde. Über eine Drehleiter befreiten deren Einsatzkräfte das Tier rechtzeitig aus seiner Notlage.
Am Vormittag des Samstags, 10. Mai 2025, ging unter dem Stichwort „Katze klemmt im gekippten Fenster“ ein Alarm bei der Freiwilligen Feuerwehr Lage in Nordrhein-Westfalen ein.
Rettung über die Drehleiter
Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus hatten beobachtet, dass eine Katze sich in eine missliche Lage gebracht hatte und in einem Kippfenster des Dachgeschosses zwischen Fensterflügel und -rahmen eingeklemmt war. Da die Besitzer der Samtpfote offenbar nicht zu Hause waren, alarmierten die Nachbarn die Feuerwehr.
Die Einsatzkräfte der FF Lage rückten mit einer Drehleiter in die Bandelstraße aus. Vom Rettungskorb aus hoben Feuerwehrleute das verängstigte Tier vorsichtig aus dem Fensterspalt.
Erstversorgung in einer Tierarztpraxis
Um innere Verletzungen auszuschließen, wurde die Katze anschließend mit Unterstützung durch die Polizei zu einer Tierärztin in der Nähe gebracht. Dort wurde das Tier erstversorgt, glücklicherweise wurden zunächst keine schwerwiegenden Verletzungen festgestellt. Bis zum Eintreffen ihrer Besitzer verblieb die Katze anschließend in der Praxis.
Kippfenster werden zur tödlichen Gefahr für Katzen
Wird die Feuerwehr zu einer Katzenrettung gerufen, ist nicht selten ein gekipptes Fenster Ursache der Alarmierung. Nicht immer geht die Rettung so glimpflich aus wie in Lage. Kippfenster können eine tödliche Gefahr für Katzen sein.
Wenn die neugierigen Vierbeiner auf Entdeckungstour gehen, werden sie oft unwiderstehlich von halb offenstehenden Türen und Fenstern angezogen. Bleibt eine Katze in einem gekippten Fenster stecken und wird ihr Körper zwischen Brustkorb und Becken eingeschnürt, kann das auch nach ihrer Befreiung zu schweren Problemen führen. Im eingeklemmten Zustand sind Blut- und Sauerstoffversorgung der Organe gestört; giftige Stoffwechselprodukte sammeln sich während dieser Zeit im Körper an und werden nach der Wiederherstellung der Durchblutung schlagartig freigesetzt.
Eine gerettete Katze muss also unbedingt in jedem Fall zur Erstversorgung in eine Tierarztpraxis gebracht und näher untersucht werden, um Langzeitschäden zu verhindern.
Am besten ist es natürlich, wenn es gar nicht erst zu einer Notlage mit Kippfenstern kommt. Katzenbesitzer sollten darum auch im Sommer beim Verlassen ihrer Wohnung darauf achten, dass alle Fenster vollständig geschlossen sind.
Dr. Susanne Niemuth-Engelmann
Quellen
- Andreas Dieckmann (Freiwillige Feuerwehr Lage)
- Thieme Vet: Kippfenster-Syndrom
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