Wintereinbruch bringt Gefahren für die Straße

2024_04

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Der Februar 2021 beginnt mit einem erneuten Wintereinbruch für Deutschland. Das bringt auch Gefahren auf den Straßen mit sich. Nicht nur die Feuerwehren bereiten sich auf die besonderen Straßenumstände vor. Auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. gibt Tipps, wie sich Autofahrer bei Schnee und Glätte auf der Straße verhalten sollen.

Die Feuerwehr Werne hat nach dem neuerlichen Wintereinbruch das LF20 KatS des BBK winterfest gemacht. Was Autofahrer jetzt beachten sollten, dazu gibt der GDV Tipps.
Die Freiwillige Feuerwehr Werne hat das bei ihnen stationierte LF20 KatS des BBK nach dem neuerlichen Wintereinbruch winterfest gemacht. Was Autofahrer jetzt bei Glätte und Schnee auf der Straße beachten sollten, dazu gibt der GDV Tipps. Foto: Freiwillige Feuerwehr Werne.

Im Zeitraum vom 5. bis zum 7. Februar 2021 hat gerade die Mitte Deutschlands einen erneuten Wintereinbruch mit starken Schneefällen und Verwehungen überstehen müssen. Die niedrigen Temperaturen der kommenden Tage, die sich teilweise im zweistelligen Bereich unter Null befinden, lassen vermuten, dass Schnee und Eis noch länger andauern werden.

Aus diesem Grund hat das Löschgruppenfahrzeug 20 Katastrophenschutz (LF20 KatS) am Standort des Löschzug 1 Stadtmitte der Freiwilligen Feuerwehr Werne (LK Unna, NRW) nun Schneeketten erhalten. So kann es in den verschneiten ländlichen Regionen schnell und sicher Hilfe leisten. Das LF20 KatS gehört zum Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Es ist auf einem geländegängigen Fahrgestell aufgebaut und besitzt eine gröbere Einzelbereifung. Zwar verfügt es über einen Allradantrieb und diverse Sperren. Doch bringen die Schneeketten auf den verschneiten und vereisten Straßen noch mehr Sicherheit.

Durch die Schneeketten reduziert sich allerdings die Höchstgeschwindigkeit auf 50 km/h. Jedoch wird diese Geschwindigkeit auf vereisten oder verschneiten Straßen selten erreicht. Da das Aufziehen der Schneeketten selbst für geübte Einsatzkräfte recht zeitaufwendig ist, haben die Kräfte das Fahrzeug umgehend nach Bestätigung der Unwetterlage bestückt.

Tipps für Autofahrer bei Wintereinbruch

Nicht nur für die Feuerwehr stellen sich aufgrund der aktuellen Wetterverhältnisse erschwerte Bedingungen auf den Straßen. Auch Autofahrer stellt der erneute Wintereinbruch vor Herausforderungen. Sie sollten deswegen besondere Vorsicht walten lassen. Folgende fünf Tipps sollten beachtet werden:

  1. Scheiben gründlich von Eis und Schnee befreien

    Alle Scheiben sind vor Fahrtantritt gründlich freizukratzen. Andernfalls kann ein Verwarnungsgeld in Höhe von 10 Euro drohen. Wird wegen des fehlenden Durchblicks ein Unfall verursacht oder jemand gefährdet, so kann das Bußgeld auf bis zu 80 Euro steigen. Die Kfz-Haftpflichtversicherung übernimmt zwar Schäden, die an Dritten entstanden sind. Allerdings kann sie den Ersatz der Schäden am eigenen Fahrzeug u. U. ganz oder teilweise verweigern.

  2. ​​​​​​​Abstand halten und rechtzeitig bremsen

    Der Bremsweg verlängert sich bei glatten ähnlich wie bei nassen Straßen. Bis zu fünfmal so lang kann es dauern, bis das Fahrzeug steht. Gerade vor Ampeln und Kreuzungen sollte der Sicherheitsabstand groß genug sein. Denn an diesen Stellen ist es oft besonders glatt.

  3. ​​​​​​​ Mit Eis auf der Fahrbahn rechnen

    Geräumte Straßen vermitteln einen sicheren Eindruck. Doch selbst hier sollten Autofahrer Vorsicht walten lassen. Denn neue Eisflächen bilden sich immer wieder und verwandeln eine Straße so in eine Rutschbahn. Besonders anfällig für Glätte sind Brücken. Dort kann sich z. B. Nebel als Eis niederschlagen. Durch niedertouriges Fahren im hohen Gang bauen die Reifen besseren Grip auf. Dadurch kommen Autofahrer auf glatten Straßen leichter voran. Tipp: Auf glatter Fahrbahn im zweiten Gang anfahren.

  4. Winterreifen aufziehen

    In Deutschland herrscht die sogenannte „situative Winterreifenpflicht“. Diese ist allerdings nicht an eine Jahreszeit gebunden. Bei winterlichen Straßenverhältnissen, dazu zählt z. B. Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte, müssen Winterreifen aufgezogen werden. Als solche werden Reifen anerkannt, die mit „M+S“ gekennzeichnet sind. Damit sind Autofahrer bis September 2024 auf der sicheren Seite, wenn ihre Reifen vor 2018 gefertigt wurden. Für Reifen, die nach 2017 hergestellt wurden, gilt, dass sie das „Alpine“- Symbol besitzen müssen. Wer solche Reifen nicht hat, muss sein Auto bei winterlichen Straßenverhältnissen stehen lassen. Ein Verstoß kostet 60 Euro.

  5. Keine ruckartigen Lenkbewegungen

    Alle neuen Fahrzeuge besitzen heutzutage moderne Fahrzeugtechnik. Allerdings ist auf diese bei Schnee und Glätte nicht immer Verlass.  Hektische Lenkbewegungen können das Auto auf gerader Straße schnell ins Rutschen bringen. Autofahrer sollten in diesem Fall auskuppeln, bremsen und schnell, aber gefühlvoll gegenlenken. Das ESP hilft beim Stabilisieren des Autos. Wenn das Auto nicht reagiert, muss eine Vollbremsung erfolgen. Wenn das Auto in der Kurve aus der Bahn gerät, sollte der Fahrer kurz und fest auf die Bremse treten sowie das Steuer sanft korrigieren. Ein Tempoabbau von wenigen km/h hilft, das Auto wieder unter Kontrolle zu bringen.


Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. & Tobias Tenk, Freiwillige Feuerwehr Werne

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