Im Test: Erste-Hilfe-Sets für Autos

2024_05

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Gemeinsam mit dem ACE Auto Club Europa und dem Deutschen Roten Kreuz hat die GTÜ Gesellschaft für technische Überwachung zehn Erste-Hilfe-Sets etwas genauer betrachtet.

Die getesten Erste-Hilfe-Sets im Überblick (Bild: GTÜ)

Gibt es bei einem Autounfall Verletzte, ist die Hilfe in den ersten Minuten in vielen Fällen entscheidend. Auch das Gesetz verpflichtet jeden Autofahrer, einem Verletzten im Rahmen der Möglichkeiten zu helfen. Dafür ist Verbandsmaterial unerlässlich.

Gesetzliche Regelungen für Erste-Hilfe-Sets

Aus diesem Grund ist im Paragraph 35 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) verankert, dass in jedem Auto ein Erste-Hilfe-Set mitgeführt wird. Nicht geregelt ist, welche äußere Form es haben oder an welcher Stelle es im Fahrzeug untergebracht werden muss. Vorgeschrieben ist hier nur, dass das Set vor Staub und Feuchtigkeit sowie Kraft- und Schmierstoffen geschützt sein muss.

Den Inhalt eines solchen Sets bestimmt jedoch das Gesetz. Die DIN 13164 legt den Inhalt fest. Seit der letzten Aktualisierung der Norm gehören dazu nun auch Fingerkuppenverbände, zugeschnittene Pflasterstrips sowie Feuchttücher zur Reinigung von unverletzter Haut.
Im Test wurden zehn Erste-Hilfe-Sets in Taschen- und Kastenform für Preise zwischen 5,00 und 25,00 Euro untersucht.

Die Testkandidaten im Überblick:

  • Pearl – Preis: 8,85 € – Gesamtpunktzahl: 10 Punkte – Urteil: sehr empfehlenswert
  • Cartrend – Preis: 14,99 € – Gesamtpunktzahl: 9 Punkte – Urteil: sehr empfehlenswert
  • Leina Star – Preis: 9,95 € – Gesamtpunktzahl: 9 Punkte – Urteil: sehr empfehlenswert
  • Franz Kalff – Preis: 4,99 € – Gesamtpunktzahl: 9 Punkte – Urteil: sehr empfehlenswert
  • Seneda Peggy – Preis: 17,95 € – Gesamtpunktzahl: 8 Punkte – Urteil: empfehlenswert
  • Walser – Preis: 9,99 € – Gesamtpunktzahl: 8 Punkte – Urteil: empfehlenswert
  • Zhende Medical Petex – Preis: 19,94 € – Gesamtpunktzahl: 7 Punkte – Urteil: empfehlenswert
  • Holthaus Medical Tecar – Preis: 8,70 € – Gesamtpunktzahl: 7 Punkte – Urteil: bedingt empfehlenswert
  • RFX+Care Safe – Preis: 14,99 € – Gesamtpunktzahl: 4 Punkte – Urteil: bedingt empfehlenswert
  • Holthaus Medical – Preis: 25 € – Gesamtpunktzahl: 3 Punkte – Urteil: bedingt empfehlenswert

Das Verbandsmaterial entspricht bei allen Kandidaten  dem mittleren Standard und ist für die Notversorgung ausreichend. Große qualitative Unterschiede ergaben sich dabei nicht. Bei der Dichtheit der Verpackung lagen allerdings die Sets in Kastenform vor den Sets in Taschenform. Hier sind die Verbandmittel besser vor Umwelteinflüssen geschützt. Unterschiede ergaben sich bei der Qualität der Scharniere und Verschlüsse der Kästen. Bei den Sets in Taschenform sind wurden an den Beschichtungen und Reißverschlüssen Qualitätsunterschiede festgestellt.

Die Testsieger: Pearl und Kalff

Zum Testsieger ist das Erste-Hilfe -Set von Pearl. Der Kasten überzeugt durch eine solide Abdichtung dank einer Doppelkante am Deckel. Die Verpackungssegmente sind klar voneinander getrennt und das Mindesthaltbarkeitsdatum des Verbandsmaterials ist auf einen Blick ersichtlich. Als Preis-Leistungssieger geht das Set von Kalff hervor.

Folgende Sets kamen bei den Experten nicht so gut an: Die Holthaus-Tasche wurde aufgrund ihrer unzureichend gegen herausfallende Einzelteile gesicherten Innentasche kritisiert. Ebenfalls aus dem Hause Holthaus ist das Modell „Tecar“. Grund für Kritik war die, wahrscheinlich durch Hitzeeinwirkung, deutlich verzogene Innentasche.

Erste-Hilfe-Set: Darauf sollte man achten

Beim Kauf eines neuen Erste-Hilfe-Sets sollte der Blick zuerst auf das Verfallsdatum gehen. Die Steril-Bestandteile sollten noch mindestens vier Jahre haltbar sein.
Auch bereits erworbene Sets sollten einmal im Jahr kontrolliert werden. Hier gilt es genau hinzuschauen, denn das auf Tasche oder Kasten gedruckte Verfallsdatum kann von jenem abweichen, das direkt auf den sterilen Verbänden gedruckt ist.

Wird der Wagen von verschiedenen Personen genutzt, ist ein sichtbarer Vermerk empfehlenswert, wo sich der Verbandskosten im Auto befindet.

Bei der regelmäßigen Überprüfung ist es wichtig, den Inhalt genau zu sichten. Ein Abgleich mit dem Inhaltsverzeichnis verschafft einen Überblick darüber, ob schon Teile entnommen wurden und eventuell nachgekauft werden müssen. Dabei unbedingt auf den Preis achten, denn oftmals ist der Kauf eines neuen Komplettsets günstiger als der Erwerb einzelner Verbandsteile.

Bei einer Fahrt ins Ausland ist man mit einem Erste-Hilfe-Set nach DIN 13164 gut ausgestattet. Es erfüllt die Anforderungen in den meisten europäischen Ländern.

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