25 Jahre „Rauchmelder retten Leben“
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Am Freitag, den 13. Juni 2025, wurde das Jubiläum der Initiative „Rauchmelder retten Leben“ begangen. Bei einem Empfang in der Berliner Kulturbrauerei kamen Akteure aus Feuerwehren, Politik, Verbänden und Organisationen zusammen, um die Leistungen der letzten 25 Jahre zu würdigen. Man darf stolz auf das bisher Erreichte sein – doch es gibt weiterhin viel zu tun.
Schutz der Bevölkerung
Seit seiner Gründung in Berlin im Jahr 2000 hat das Forum Brandrauchprävention e.V. mit seiner Initiative „Rauchmelder retten Leben“ im Hinblick auf die Brandsicherheit von Haushalten viel erreicht, sei es mit Informationsveranstaltungen oder in direkten Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern. Die Zahl der Brandtoten ist seither deutlich gesunken.
Enge Zusammenarbeit mit Feuerwehren und Schornsteinfegern
Angeregt worden war die Aufklärungskampagne vom damaligen Berliner Landesbranddirektor Albrecht Broemme, und seit der ersten Stunde kommt der Berliner Feuerwehr dabei eine besondere Rolle zu: In enger Zusammenarbeit mit dem Verein klärt sie über das Thema Brandschutz und die oft lebensrettende Funktion von Rauchmeldern auf, u. a. bei Schulaktionen, Brandschutzerziehungen oder indem sie die Informationen direkt in die Haushalte bringt.
Auch Andreas Friese, Stellv. Vorstandsvorsitzender des Forums Brandrauchprävention e.V., unterstrich auf dem Empfang am 13. Juni die wichtige Rolle, die den Feuerwehren und den Beschäftigten im Schornsteinfegerhandwerk bei der Aufklärungsarbeit zukommt. Er bezeichnete sie als „bis heute (…) wichtige Multiplikatoren“. Seit 25 Jahren sind sie verlässliche Partner der Initiative.
In einer zunehmend digitalen Welt ist es besonders wichtig, dass die Aufklärung weiterhin barrierefrei bleibt und für alle Teile der Bevölkerung zugänglich ist. Gerade im ländlichen Raum und in kleineren Gemeinden sind es die Einsatzkräfte der Feuerwehr, denen die Menschen vertrauen und auf deren Rat sie hören, wenn es um das Thema Brandschutz geht. Die Feuerwehrfrauen und -männer kennen die Verhältnisse vor Ort und gehen mit besonderem Einfühlungsvermögen auch auf die Bedürfnisse vulnerabler Gruppen ein, z. B. auf Menschen mit Behinderung oder Personen mit wenig Technikverständnis. Auch alte Menschen, die durch eingeschränkte Mobilität, verringerte Sinneswahrnehmungen und verminderte Reaktionszeit besonders gefährdet sind, brauchen Ansprechpartner/-innen, die auf ihre spezielle Situation eingehen.
Rauchmelderpflicht in Privathaushalten
Der größte Erfolg der Initiative war die schrittweise Einführung der Rauchmelderpflicht für private Wohnungen. In allen 16 Bundesländern gibt es inzwischen die gesetzliche Pflicht, Wohnräume sowohl in Neu- als auch in Bestandsbauten mit Rauchwarnmeldern auszustatten. Verantwortlich für den Einbau sind immer die Eigentümer. In manchen Bundesländern, wie Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, gibt es die Pflicht schon seit zehn Jahren, andere Länder zogen nach. Und mit der Änderung der sächsischen Bauordnung am 31. Dezember 2023, nach der nun auch die Bestandsgebäude in Sachsen mit Rauchmeldern ausgestattet werden müssen, war auch die letzte Hürde genommen.
Weiterer Handlungsbedarf
Doch was auf dem (Gesetzes-)Papier gut aussieht, wird in der Alltagspraxis nicht immer eingelöst. Obwohl die Akzeptanz der Rauchmelderpflicht in der Bevölkerung hoch ist, gibt es noch immer großen Handlungsbedarf: Laut aktueller Umfrage verfügen rund 92 % der Mieterinnen und Mieter über Rauchmelder. Bei Eigentümerinnen und Eigentümern in selbst genutztem Wohnraum liegt die Ausstattung dagegen lediglich bei rund 77 Prozent. Darum hatte der diesjährige Rauchmeldertag das Thema Nachholbedarf bei Wohneigentümern in den Fokus genommen.
Appell an Wohneigentümer/-innen
Das Motto lautete am 13. Juni 2025: „25 Jahre Aufklärungsarbeit – Eigentümer trotz Rauchmelderpflicht noch unterversorgt“. Denn nur rund 77 Prozent derer, die in eigengenutztem Wohnraum leben, haben in ihrem Zuhause Rauchmelder installiert. Die Gründe dafür sind vielfältig: Sie schätzen das Risiko viel zu gering ein oder glauben schlicht, die gesetzlichen Vorschriften würden für sie nicht gelten. Dabei kann der unterlassene Einbau von Rauchmeldern im schlimmsten Fall Leben kosten.
Das Forum Brandrauchprävention e.V. appelliert dringend an Hausbesitzer/-innen, sich der Gefahren bewusst zu werden, ihre Gebäude zu überprüfen und bei mangelnder Ausstattung nachzurüsten. Christian Rudolph, Vorstandsvorsitzender des Forums Brandrauchprävention e.V. betont: „Wer auf Rauchmelder verzichtet, setzt sich und seine Familie einem vermeidbaren Risiko aus. Die größte Gefahr im Brandfall ist nicht das Feuer, sondern der Rauch. Und der macht keinen Unterschied, ob jemand Eigentümer oder Mieter ist.“
Herman Schreck, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, ergänzt: „Ein funktionierender Rauchmelder an der Decke verschafft im Ernstfall entscheidende Zeit zur Flucht – Sekunden, die über Leben und Tod entscheiden können. Was viele nicht wissen: Im Brandfall bleiben nur 120 Sekunden, um zu überleben.“
Rauchmelder retten Leben |
Weitere Informationen und Checklisten zur Rauchmelderpflicht und zur Initiative „Rauchmelder retten Leben“ unter:
https://www.rauchmelder-lebensretter.de/ Hier findet man auch Beratung durch Fachfirmen: https://www.rauchmelder-lebensretter.de/fachfirmen-fuer-rauchmelder/ |
Dr. Susanne Niemuth-Engelmann, Red.
Quellen
- Berliner Feuerwehr, Stab Kommunikation
- Claudia Groetschel, Forum Brandrauchprävention e.V., „Rauchmelder retten Leben“
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