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Alfried Krupp: Jubiläum eines tragischen Unglücks

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Zum 25. Mal jährt sich im Jahr 2020 nun ein trauriges Schicksal. Der Seenotrettungskreuzer Alfried Krupp der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) verunglückte auf der Rückfahrt von einem Einsatz schwer. Dabei kamen Vormann und Maschinist ums Leben. In diesem Jahr soll nun die Alfried Krupp außer Dienst gestellt und durch die Hamburg ersetzt werden.

Vormann Bernhard Gruben (l.) und Maschinist Theo Fischer kamen vor 25 Jahren beim schweren Unglück der ALFRIED KRUPP ums Leben. Foto: DGzRS


Der 25. Jahrestag des Unglücks der Alfried Krupp ist für die Seenotretter ein Tag, an dem sie innehalten. Trotzdem steht der Such- und Rettungsdienst an erster Stelle. Vier Besatzungsmitglieder sind stehts auf ihrem Posten, wenn das „Mayday“ – der Notruf – reinkommt. Bei jedem Wetter und rund um die Uhr lautet dann die Antwort „Wir kommen…“.

In der fast 155-jährigen Geschichte der DGzRS war das Unglück der Alfried Krupp eines der schlimmsten. Die Borkumer Seenotretter waren in der sehr stürmischen Nacht vom ersten auf den zweiten Januar 1995 ausgelaufen, um sich an der Suchaktion nach einem Kollegen der Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij (KNRM), einer Schwestergesellschaft der DGzRS, zu beteiligen. Dieser war bei einem Einsatz des Seenotrettungsbootes der KNRM-Station Lauwersoog über Bord gegangen. Als sich die Alfried Krupp auf den Rückweg von dem Einsatz machte, geriet diese gegen 22.14 Uhr westlich von Borkum in eine schwere Grundsee.

Der Seenotrettungskreuzer richtete sich anschließend – wie konstruktionsbedingt vorgesehen – von selbst wieder auf. Jedoch war der Maschinist Theo Fischer (51) aus Ditzum nicht mehr an Bord. Vormann Bernhard Gruben (53) aus Neuharlingersiel, der sich im oberen Fahrstand befand, hatte das Manöver schwer verletzt überstanden. Ebenfalls waren auch die Rettungsmänner Diederich Vehn und Bernhard Runde verletzt. Trotz der Tatsache, dass das Schiff manövrierunfähig war, setzte es selbst einen Notruf ab. Aus Sicherheitsgründen hatten sich aber die Maschinen automatisch abgeschaltet. Die Scheiben wurden von der Gewalt des Wassers eingedrückt, der Mast abgeknickt und ins Deckshaus war Wasser eingedrungen.

Hilfe für die verunglückte Alfried Krupp

Vom Vorschiff der Alfried Krupp versuchte ein Such- und Rettungshubschrauber der Marine, die Seenotretter abzubergen. Den Männern gelang es jedoch nicht, das rettende Seil mit der Schlinge zu greifen. Deshalb schickte Vormann Gruben seine Männer zurück ins sichere Deckshaus. Er selbst wurde von einer weiteren Sturzsee, die plötzlich über dem Seenotrettungskreuzer zusammenbrach, von Bord gerissen.
Otto Schülke – ein Seenotrettungskreuzer aus Norderney – schaffte es unter extremen Bedingungen, die Alfried Krupp auf den Haken zu nehmen und nach Eemshaven zu schleppen. Mehrere DGzRS-Einheiten und andere Schiffe suchten drei Tage lang vergeblich nach den beiden vermissten Seenotrettern. Ende Februar wurde dann die Leiche von Bernhard Grubens am Strand von Juist und Mitte August die des Maschinisten Theo Fischer nördlich von Borkum geborgen.

45 Seenotretter sind während ihres Dienstes seit der Gründung der DGzRS im Jahr 1865 ums Leben gekommen. Der Mensch ist trotz modernster Technik zuweilen schwächer als die Naturgewalten, was das Unglück der Alfried Krupp eindrucksvoll gezeigt hat. Der Seenotrettungskreuzer wurde repariert und wieder in Fahrt gesetzt und hat seitdem viele erfolgreiche Einsätze geleistet.

Nach 32 Einsatzjahren wird die Alfried Krupp nun im Jahr 2020 außer Dienst gestellt – das Nachfolgerschiff wird die Hamburg, die am 19. April 2020 an der Elbphilharmonie getauft wird.

Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)

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