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Feuerwehr Paderborn: Pro Woche ein Dienstunfall

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Kreis Paderborn. 34 Feuerwehrleute der zehn Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Paderborn sind 2018 bei Unfällen im Einsatz oder bei der Ausbildung zu Schaden gekommen. Bei den beruflichen Kräften der Paderborner Feuerwehr ereigneten sich im gleichen Zeitraum in den Bereichen Brandschutz und Rettungsdienst 21 Unfälle. Pro Woche bedeutet das einen Unfall im Kreisgebiet.

 

Foto: Verband der Feuerwehren im Kreis Paderborn

Diese Zahlen nannte Kreissicherheitsberater Ralf Schadwinkel bei einer Fortbildung zum Thema Sicherheit und Taktik im Feuerwehrdienst in der Kreisfeuerwehrzentrale. Die häufigsten Unfallfolgen sind Sehnen-, Bänder- und Muskelrisse sowie Prellungen und Verstauchungen. Etwa ein Drittel aller Unfälle werden durch Stolpern, Rutschen und Stürze verursacht. Fachleute sprechen von den so genannten SRS-Unfällen. Brandverletzungen kommen relativ selten vor, doch auch die Persönliche Schutzausrüstung stößt mitunter an ihre Grenzen, so Schadwinkel. So erlitt im vergangenen Jahr ein Feuerwehrmann aus Salzkotten Brandverletzungen zweiten Grades an Armen und Händen.

Mit einer Gefährdungsbeurteilung von Feuerwehrhäusern befasste sich anschließend Hinrich Foschepoth, langjähriger Berufsfeuerwehrmann, der heute als Fachkraft für Arbeitssicherheit bei der Stadt Münster arbeitet. Bei vielen Feuerwehrhäusern gibt es zahlreiche Sicherheitsmängel, die häufig nur durch massive Sanierungen und Neubauten zu beheben sind. Meist mangelt es an Platz, und die notwendigen Verkehrsflächen sind mit Material zugestellt, weil Lagerräume fehlen. Dazu kommt, dass die Fahrzeuge in den vergangenen Jahren im größer und schweren geworden sind.

Aus Gründen von Arbeitsschutz und -sicherheit müsste das Anlegen der Einsatzkleidung neben oder hinter den Fahrzeugen bereits heute der Vergangenheit angehören. Getrennte Umkleideräume und Sanitäranlagen für Frauen und Männer abseits der Fahrzeughallen sind unverzichtbar, so Foschepoth. Immer wichtiger werden so genannte schwarz-weiß-Bereiche mit konsequenter Trennung von verschmutzter, oft durch Brandrauch kontaminierter Schutzkleidung und sauberer Privatbekleidung, was auch getrennte Spinde notwendig macht. Nicht selten kann Einsatzbekleidung auch mit langfristig krebserregenden Stoffen belastet sein.

Ein weiteres Manko an vielen Gerätehäusern sind mangelnde Stellplätze für die Einsatzkräfte. Während die DIN-Norm 12 Stellplätze als Mindestanforderung festlegt, gehen die Münsteraner Überlegungen von je einem Stellplatz pro Platz im Einsatzfahrzeug aus. Gleiches gilt für Fahrräder. Auch innerhalb der Gebäude legen die Sicherheitsexperten Wert auf breite, nicht eingeschränkte Verkehrsflächen ohne Stolperfallen.

Besondere Aufmerksamkeit widmen die Sicherheitsfachleute auch dem Verkehr rund um die Gerätehäuser. So sollten sich die Wege an- und ausrückender Einsatzkräfte möglichst wenig kreuzen, und für die Autofahrer sollten Hinweise auf mögliche Einsatzfahrzeuge an den Ausfahrten der Gerätehäuser nicht fehlen.

Abschließend informierte Kreisbrandmeister Elmar Keuter die anwesenden Führungskräfte über die Struktur der geplanten Einheiten für die Information und Kommunikation im Kreis Paderborn. Ähnlich wie bei den Einheiten zur Abwehr von ABC-Gefahren sollen die Aufgaben auf mehrere Feuerwehren verteilt werden. So soll die Facheinheit Fernmeldetechnik vornehmlich aus den Spezialisten der Feuerwehr Hövelhof gebildet werden, während die Feuerwehren Borchen und Salzkotten die Facheinheiten der Fernmelder besetzen sollen. Auch eine Facheinheit Kradmelder ist geplant. Unbemannte Luftaufklärung an und über Einsatzstellen soll die Facheinheit UAV betreiben, die ebenfalls durch die Feuerwehr Hövelhof besetzt werden sollen. Mit ihrem großen Oktocopter, der mit zahlreichen Sensoren ausgestattet ist, sind die Hövelhofer dazu bestens ausgestattet.

Quelle: Verband der Feuerwehren im Kreis Paderborn, übermittelt durch news aktuell

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