Neue Einsatzkräfte der Feuerwehr: die Strömungsretter/-innen

2024_05

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Katastrophen wie im Ahrtal 2021 zeigen, dass Einsatzkräfte in Zukunft besser vorbereitet sein müssen. Aus diesem Grund entstand ein gemeinsames Projekt der Feuerwehren Ennepetal und Gevelsberg – „Strömungsrettung“.

Strömungsretter retten Person aus dem Fluss.
Strömungsretter/-innen proben einen Einsatz. Foto: Feuerwehr Ennepetal

Spezialkräfte werden benötigt

Angesichts der zunehmenden Überflutungen nach Starkregen, die eine Neubewertung der Aufgaben der Feuerwehren erfordern, haben die Feuerwehren von Ennepetal und Gevelsberg (Ennepe-Ruhr-Kreis, NRW) ihre Kräfte gebündelt. Das gemeinsame Projekt „Strömungsrettung“ wurde ins Leben gerufen, um bei Einsätzen in fließenden Gewässern enger zusammenzuarbeiten und durch die Kooperation schneller und effizienter Hilfe leisten zu können.

Ein reißender Fluss mit Einheiten der Strömungsrettung.
Ein ursprünglich ruhiger Fluss kann sich bei Unwettern schnell in ein reißendes Gewässer verwandeln. Foto: Feuerwehr Ennepetal

14 Einsatzkräfte ausgebildet

Die Feuerwehr Ennepetal hat bereits im Vorjahr einen Ausbildungslehrgang durchgeführt, wodurch wertvolle Erfahrungen und Ressourcen zwischen den beiden Wehren der Nachbarstädte geteilt werden konnten. Dies führte zur Einführung eines städteübergreifenden einwöchigen Lehrgangs mit Unterstützung der DLRG. Die Ausbildung umfasste nicht nur Rettungsschwimmen, sondern auch das Abseilen von Brücken und das Bootsfahrten bei starker Strömung. Dabei wurden den Einsatzkräften theoretische Grundlagen vermittelt, um Gefahrenstellen zu erkennen und effektive Rettungsaktionen durchzuführen.

Strömungsretter stehen um ein Boot herum.
Boote kommen auch in besonders gefährlichen Gewässerzonen zum Einsatz. Foto: Feuerwehr Ennepetal

Effektive Rettungseinsätze in Hochwassergebieten

Für die komplexe Situation einer Überschwemmung sind Strömungsretter/-innen auch mit Seiltechniken ausgestattet, um Menschen aus gefährdeten Bereichen wie überschwemmten Häusern oder von Dächern zu retten. Diese Techniken ermöglichen es, sicher in der „heißen Zone“ an Dämmen und Deichen zu arbeiten, wo die Rettungskräfte als Verbindung zu Taucherinnen und Tauchern fungieren und kritische Aufgaben wie das Platzieren von Sandsäcken auf der Wasserseite übernehmen. Die Sicherheit der Einsatzkräfte wird durch Maßnahmen wie die „Downstream-Safety“ gewährleistet. Dabei wird ein Trupp flussabwärts unterhalb der eigentlichen Einsatzstelle stationiert, um eventuell abtreibenden oder mitgerissenen Personen oder Einsatzkräften mittels Wurfsack oder schräg gespannten Seilen Hilfe zu leisten.
Für Evakuierungen werden spezialisierte Wasserfahrzeuge eingesetzt.

Strömungsretter seilt sich ab
Auch das Abseilen von Brücken gehört zu den Kernkompetenzen der Strömungsrettung. Foto: Feuerwehr Ennepetal

Teamstruktur und die Rolle der Strömungsrettung

Ein Strömungsrettungstrupp besteht mindestens aus drei Personen, wobei eine Person gleichzeitig als Truppführer/-in und Sicherungsmann/-frau agiert. Mindestens zwei solcher Trupps sollten vor Ort sein, um sich gegenseitig abzusichern. Der Einsatz von einzelnen Strömungsrettern allein im Wasser ist aufgrund der vielen Gefahren verboten. Die Relevanz der Strömungsrettung wird besonders bei Überschwemmungen deutlich, wo schnellströmende Gewässer den Einsatz herkömmlicher Rettungsmethoden verhindern.

Strömungsretter von hinten
Erfolgreiche Kooperation der Feuerwehren Ennepetal und Gevelsberg. Foto: Feuerwehr Ennepetal

Beide Feuerwehren blicken positiv auf die bisherige Zusammenarbeit zurück und planen für die Zukunft weitere gemeinsame Trainings. Das Hauptziel ist es, ihre Zusammenarbeit in der Praxis umzusetzen und so noch effizienter auf Notfälle reagieren zu können.

Feuerwehr Ennepetal, Feuerwehr Gevelsberg

Quellen
www.dlrg.de

 

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