Rheine: Christoph Europa 2 war 1226 Mal gefordert

2024_06

Mehr aktuelle Beiträge und Einsatzberichte finden Sie in:
FEUERWEHR | RETTEN – LÖSCHEN – BERGEN
Deutschlands große Feuerwehrzeitschrift
JETZT LESER/-IN WERDEN

Der RTH fliegt jeden Tag von 7 Uhr bis Sonnenuntergang in einem Radius von rund 70 km für die Notfallrettung in die Gebiete der Landkreise Grafschaft Bentheim, Cloppenburg, Emsland, Osnabrück, Steinfurt, das nördliche Nord-Rhein-Westfalen und die benachbarten Niederlande.

ADAC-RTH Christoph Europa 2 beim Start (Foto: Lindwehr)

In der westfälischen Stadt an der Ems gehört das Aufsteigen und die Landungen des ADAC-RTH „Christoph Europa 2“ schon zur Normalität. Die Maschine vom Typ „Eurocopter EC 135“, die auf dem Deck des Parkhauses an der Lindenstraße stationiert ist, wird von erfahrenen Piloten im Wechseldienst geflogen. Sie ist in der Luftrettung mit Notarzt und Rettungsassistent im Primär- und Sekundär-Einsatz im verstrichenen Jahr 1226 Mal in der Luft gewesen.

Als eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas unterhält der ADAC 36 Stationen mit insgesamt 50 modernen Rettungshubschraubern. Sie sind mit ihren erfahren Crews und höchstmöglichen Leistungsstandard im letzten Jahr rund 54.000 Mal „in die Luft“ gegangen. Sie verfolgen dabei stets das gemeinsame Ziel: Hilfe mit hochwertiger medizinischer Versorgung auf dem schnellsten Weg zum Patienten zu bringen und damit Leben zu retten. Für extreme Einsatzbedingungen in den Bergen oder auf See sind einige Hubschrauber mit Winden ausgerüstet.

Auch für „Christoph Europa 2“ in Rheine lautet das Motto „Gegen die Zeit und für das Leben“. Die Maschine ist mit allen medizintechnischen Geräten ausgestattet, die für eine optimale Patientenbetreuung notwendig sind. Wenn sich ein Verkehrsunfall ereignete hat oder ein Herzinfarkt, Schlaganfall und sonstige lebensbedrohliche Situationen eingetreten sind, geht „Christoph Europa 2“ in die Luft.

Genaue Unfall-Angaben sind entscheidend

Richtig über den Notruf 110 (Polizei) und 112 (Feuerwehr, Notarzt und Rettungsdienst) alarmiert, kann Menschen, die sich in Gefahr befinden, schnellstens geholfen werden. Wenn der Notruf abgesetzt wird, ist entscheidend, dass dabei genaue Angaben gemacht werden: Was wie, wann und wo ist passiert? Wie viele Verletzte gibt es mit welcher Verletzungsart, brennt es, sind Personen eingeklemmt, verschüttet oder vermisst?

Es zeichnet sich immer wieder die gute Zusammenarbeit mit den bodengebundenen Rettungskräften aus. Wenn die Alarmierung für „Christoph Europa 2“ über die Leitstelle Steinfurt erfolgt ist, nimmt die Maschine einen Luftrettungsassistenten der Rheiner Feuerwehr und einen Notarzt vom Mathias-Spital an Bord. Der RTH „Christoph Europa 2“ übernimmt ebenfalls den schnellen und schonenden Transport mit höchstmöglicher Versorgung in Spezialkliniken. Bei längeren Anfahrtswegen in ländlichen Regionen für den Rettungsdienst kommt die schnellste Hilfe dann aus der Luft. Der RTH erreicht zum Beispiel Nordhorn oder Lingen in nur fünf Minuten.

Piloten wünschen sich mehr Rücksicht bei Landungen

Die Crews, die im letzten Jahr mehr als normal in der Wasserrettung eingebunden waren, beklagen sich über die „Gaffer“ an den Einsatzstellen. Die Piloten weisen immer wieder daraufhin, dass die 3 t schwere Maschine beim Anflug der Einsatzstelle schon mal Gegenstände aufwirbelt oder umweht. Nicht immer sei aber genügend Freiraum für die Landung vorhanden.

Besonders Autofahrer, die im letzten Moment unter dem Helikopter herfahren, seien ein großes Risiko und verzögerten den Einsatz, bemängeln die erfahrenen Piloten. Sie wünschen sich, dass bei Unfällen oder Notfällen, wenn Rettungsdienst, Polizei oder Feuerwehr noch nicht vor Ort sind, Warnblinkanlagen oder Blinkleuchten eingeschaltet werden. Dabei dürfe aber nicht in Richtung des anfliegenden Helikopters geleuchtet werden.

Wenn „Christoph Europa 2“ Häuserzeilen oder einzelne Wohnhäuser anfliegt, sollen sich Personen durch winken bemerkbar machen. Es können auch weiße oder grellfarbene Tücher geschwenkt werden, die aber sicher gehalten werden müssen. Die gilt ebenso für das sogenannte Flatterband, das an Einsatzstellen sicher befestigt werden muss.

Jeder kann helfen

In „Erster Hilfe“ (EH) ausgebildet, kann jeder vor Eintreffen der Rettungsmittel lebensrettend eingreifen: Allein schon die stabile Seitenlage, das Stillen von starken Blutungen und die Kontrolle der Atmung sind hier lebensentscheidend. Eine erforderliche und eingeleitete Wiederbelebungsmaßnahme mit Beatmung und Herzdruckmassage muss solange weitergeführt werden, bis der Rettungsdienst und/oder Arzt vor Ort eintreffen. Wer in „Erster Hilfe“ nicht mehr ganz fit ist, sollte sich bei den Hilfsorganisationen zum nur drei Stunden dauernden Erste Hilfe „fresh-up“ anmelden, oder aber die komplette „Erste Hilfe“ lernen.

Lindwehr

Mehr Infos

Sie wollen regelmäßig aktuelle Einsatzberichte, Techniknews und Fahrzeuginfos der FEUERWEHR erhalten? Dann melden Sie sich jetzt für unseren kostenlosen E-Mail-Newsletter an!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert