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Lübeck: Chemiealarm im Regionalzug

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Die Einsatzleitstelle der Feuerwehr erhielt einen Notruf von einem Reisenden aus der Regionalbahn von Kiel nach Lübeck. Dieser berichtete über eine vermutliche chemische Reaktion in seinem Zugabteil sowie Rauchentwicklung und üblen Geruch.

(Symbolfoto: Ref-lit CC BY-SA 3.0) Lübeck Hauptbahnhof im Jahr 2007

Am Dienstag (28.2. 2017) gegen 14:28 Uhr wurde die Feuerwehr Lübeck zu einem Gefahrguteinsatz in einem Regionalzug an den Lübecker Hauptbahnhof gerufen.

Die Einsatzleitstelle der Feuerwehr erhielt einen Notruf von einem Reisenden aus der Regionalbahn von Kiel nach Lübeck. Dieser berichtete über eine vermutliche chemische Reaktion in seinem Zugabteil. Er berichtete von einer Rauchentwicklung und üblen Geruch.

Als der Zug in den Lübecker Hauptbahnhof einfuhr, hatten beim Eintreffen der Feuerwehr die Fahrgäste bereits den Zug verlassen.

Tasche gefunden

Die alarmierten Einsatzkräfte des Gefahrgutzuges der Feuerwache 3, der Freiwilligen Feuerwehr Israelsdorf und Innenstadt sowie Einheiten der Feuerwache 1 und 2 fanden bei der Lageerkundung in dem betreffenden Zugabteil in einer Sitzreihe verschiedene Lebensmittel und Tüten vor, die ein unbekannter Fahrgast zurückgelassen hatte.

Auf einem der Sitze wurde eine Kunststoffflasche gefunden, die im Bereich des Flaschenbodens durchgeätzt war und vermutlich in der weiteren Abfolge das Produkt in der Flasche mit dem Polster des Sitzes zu einer heftigen chemischen Reaktion mit der besagten Rauch- und Geruchsbelästigung führte.

Probe verschickt

Die Feuerwehr führte umfangreiche Messungen durch und entnahm Proben von den vorhandenen Produktresten, die zur weiteren Untersuchung an die Analytische Task Force (ATF) der Berufsfeuerwehr Hamburg geschickt wurden. Diese teilte am späten Dienstagabend mit, dass es sich um eine hochkonzentrierte Schwefelsäure handelte. Damit wurde der Anfangsverdacht der Feuerwehr Lübeck bestätigt, so dass die Bahn unter Berücksichtigung der Ergebnisse die Dekontamination und Instandsetzung des Zuges vornehmen konnte.

Wie es zu diesem Ereignis kommen konnte und warum ein Fahrgast diese Schwefelsäure vermutlich nicht fachgerecht transportiert hat, liegt in der weiteren Ermittlungsarbeit der Bundespolizei. Reisende aus dem Zug wurden durch den Vorfall nicht verletzt.

FW Lübeck

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