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Rendezvous endete im Lüftungsschacht

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Ein leichtsinniger Ausflug zweier Jugendlicher auf ein Schuldach in Graben-Neudorf (BW) endete in einer dramatischen und stundenlangen Rettungsaktion durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr.

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Lüftungsschacht auf dem Gebäudedach (Foto: Polizei Karlsruhe)

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Geöffnete Wände (Foto: Polizei Karlsruhe)

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Die Feuerwehren aus Graben-Neudorf und Linkenheim-Hochstetten wurden am Mittwoch (15.8. 2018) um kurz nach 2.00 Uhr zu einer Personenrettung an die Pestalozzi-Gemeinschaftsschule nach Graben-Neudorf (LK Karlsruhe, BW) alarmiert.

Ein augenscheinlich junges Pärchen (beide 20 Jahre alt) kletterten über das aufgrund von Sanierungsarbeiten am Schulgelände aufgestellte Baugerüst, auf das Dach der Pestalozzischule. Dort wollten sie angeblich ein paar romantische Stunden verbringen und die Sterne beobachten. Doch schon kurze Zeit später, kamen die Jugendlichen offenbar auf die Idee, sich durch den Lüftungsschacht einen Zugang zum Gebäude zu verschaffen.

Nachdem das Pärchen mitgebrachte Bettbezüge mit einem Seil zusammengeknotet hatten, brachen sie den Zugang zu einem Lüftungsschacht auf, um hierüber in das Gebäude zu gelangen. Die Lüftungsschächte reichen bis in das Erdgeschoss des Gebäudes. Zunächst versuchte sich die Freundin an dem Vorhaben und kletterte in den Lüftungsschacht. Da sie aber daran scheiterte und sich am Bein verletzte, kletterte sie wieder nach draußen und ließ ihrem Freund den Vortritt. Der 20-Jährige rutschte sodann im Lüftungsschacht bis zum ersten Obergeschoss etwa drei Meter in die Tiefe. Dort angekommen fand er aber keinen Ausgang und blieb folglich in dem Schacht stecken.

Nachdem die ersten Rettungsversuche durch die 20-Jährige Begleiterin mit Hilfe eines Bettlakens scheiterten, verständigten sie den Notruf.

Demontage

Die Einsatzkräfte der Feuerwehren Graben-Neudorf und Linkenheim-Hochstetten rückten daraufhin an und verschafften sich mit der Drehleiter einen Zugang auf das Schuldach. Während die 20-Jährige mit einer leichten Verletzung am Bein, nach unten transportiert und dem Rettungsdienst übergeben werden konnte, demontierten die Feuerwehrkräfte auf dem Dach den Schachtdeckel und verschafften sich einen Zugang zum im Lüftungsschacht steckenden jungen Mann. Parallel hierzu wurde im Inneren des Schulgebäudes die Leichtbauwand an der entsprechenden Stelle entfernt um von Innen ebenfalls einen Zugang zum Patienten schaffen zu können.

Die Höhenretter müssen kommen

Da schnell klar wurde, dass der 20-Jährige mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht gerettet werden konnte, wurde durch den Einsatzleiter die Höhenrettungsgruppe des Stadt- und Landkreises Karlsruhe nachgefordert.

Die Höhenretter, bestehend aus Einheiten der Berufsfeuerwehr Karlsruhe und der Werkfeuerwehr KIT Karlsruhe, ließen daraufhin eine Einsatzkraft kopfüber in den Schacht und konnten den 20-Jährigen schließlich befreien. Er wurde mit dem Rettungswagen in eine Klinik transportiert.

Erheblicher Schaden

Durch die Befreiungsaktion musste am Gebäude und am Lüftungsschacht ein erheblicher Schaden zugefügt werden, welcher sich den ersten Schätzungen zu Folge auf 10.000 Euro belaufen wird. Die Polizei hat die Ermittlungen gegen die beiden 20-Jährigen aufgenommen.

Die Feuerwehr war bis in die Morgenstunden mit den Wehren aus Graben-Neudorf, Linkenheim-Hochstetten und der Höhenrettungsgruppe des Stadt- und Landkreises Karlsruhe, mit insgesamt 50 Einsatzkräften unter der Leitung des Einsatzleiters Horst Blank im Einsatz. Auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Werner Rüssel und der Bürgermeister der Gemeinde Graben-Neudorf Christian Eheim machten sich in der Nacht vor Ort ein Bild der Lage.

Im Einsatz

Der Rettungsdienst war mit zwei Rettungswagen, einem Notarzt und der DRK Bereitschaft SEG Nord – Verpflegungsgruppe mit 10 Kräften vor Ort. Die Polizei war mit mehreren Streifenwagenbesatzungen im Einsatz.

KFV LK Karlsruhe

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