50 Jahre FEZ München-Land

2024_05

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Sie ist in Bayern einmalig: Die Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) des Landkreises München, die Feuerwehreinsätze für den gesamten Landkreis koordiniert. Ihre Geschichte begann sportlich. 

Disponenten der FEZ München bei der Arbeit.
Disponenten der FEZ München bei der Arbeit. Foto: Landratsamt München

Den Olympischen Spielen sei Dank

Vor mittlerweile 50 Jahren begann die Geschichte der Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) des Landkreises München. Als die Dienststelle am 2. März 1973 ihren Dienst aufnahm, hieß sie allerdings noch „Alarmzentrale für die Freiwilligen Feuerwehren“. Dass sie besteht, hat die FEZ den Olympischen Spielen im Sommer 1972 in München zu verdanken. Denn um dafür gut aufgestellt zu sein, beschloss der Kreisausschuss im Dezember 1971, für elf Gemeinden eine Zentralalarmierung einzuführen:

  • Haar
  • Ottobrunn
  • Unterbiberg
  • Unterhaching
  • Taufkirchen
  • Oberhaching
  • Oberschleißheim
  • Unterschleißheim
  • Garching

Die erste Alarmzentrale war jedoch ein Provisorium. Sie entstand bei der Landpolizeistation in Haar – und wurde nach den Spielen wieder abgebaut. Doch ein Zurück zum vorherigen Zustand schien wenig charmant: Die damals 34 Feuerwehren im Landkreis München waren zwar über 50 verschiedene Telefonnummern erreichbar – einen eigenen Telefonanschluss hatten jedoch nur vier von ihnen. Alle anderen Notrufe liefen ein bei Gemeindeverwaltungen, Polizeistationen, Geschäften, Schulen, Betrieben oder Privatanschlüssen der Kommandanten und Kreisbrandmeister.

Einsatzabwicklung im Keller

Die provisorische Alarmzentrale während der Spiele hatte sich also gerade im Vergleich dazu bestens bewährt. Um das Modell zur festen Einrichtung zu machen, stimmte der Kreisausschuss noch 1972 zu, eine zentrale Funkalarmierung im Landkreis zu etablieren. So bezog die Alarmzentrale ihren ersten Standort: am Mariahilfplatz 17, gelegen in einem ehemaligen Appartement im Keller des Landratsamts. Zum Stichtag bedienten vier Mitarbeiter den Schichtdienst. Wesentliche Neuerung war auch die damalige zentrale Notrufnummer 089-66 20 23. Neun Tage nach Beginn des Dienstbetriebs wickelte die Alarmstelle ihren ersten dokumentierten Einsatz ab: einen Wohnhausbrand in der Röntgenstraße in Gräfelfing.

Damit der Dienstbetrieb richtig anlaufen konnte, musste die neue Notrufnummer publik gemacht werden und die nötige Infrastruktur, etwa Funkgeräte und Funkmeldeempfänger für die Feuerwehren, beschafft und installiert werden. Zum Jahresende 1973 verfügten beinahe alle Feuerwehren des Landkreises über die entsprechenden Geräte.

Mehrfach musste die FEZ seither umziehen bzw. anbauen. Nach einer kurzen Station im 2. Stock des Landratsamts mündete dies 1994 in einem eigenen Bau im Innenhof de heutigen Landratsamts. Dort waren zuletzt in der ersten Hälfte der 2000er-Jahre Umbauten nötig.

Die FEZ 50 Jahre später

Heute gehört die Feuerwehreinsatzzentrale fest in die Bayerische Leitstellenlandschaft, die außer ihr noch 26 Integrierte Leitstellen (ILS) umfasst. Gesichert wurde ihr Erhalt durch die Verordnung über die Alarmierung der Feuerwehren im Landkreis München (MüFwAIV) vom Mai 2014. In der FEZ arbeiten heute 20 hauptamtliche Voll- und Teilzeitkräfte und 10 nebenamtliche Mitarbeiter/-innen der Unterstützungsgruppe FEZ (UG-FEZ).

Die Einsatzzahlen haben sich stolz entwickelt, wie diese Beispiele zeigen:

Jahr Anzahl Notrufe
1973 1.643
1976 3.897
1990 8.935
2007 21.464
2014 32.389
2021 46.072

Die FEZ disponierte nicht immer nur Feuerwehreinsätze. Schon in den 1990er-Jahren standen auch Einsätze des Rettungsdienstes, der KVB oder Beratungen und Vermittlungen an. Ehe 1997 die Integrierte Leitstelle
München ihren Betrieb aufnahm, lief in der FEZ auch die Notrufnummer 112 aus Gemeinden außerhalb des Ortsnetzes auf. Heute enthalten die Einsatzzahlen auch Alarm- und Störungsmeldungen der aktuell 1.300 Brandmeldeanlagen im Landkreis München.

Einige Einsätze haben sich den Mitarbeitenden besonders eingeprägt – zuletzt das S-Bahn-Unglück in Ebenhausen im Jahr 2022.

Landratsamt München

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