Angriff auf Einsatzkräfte

2024_06

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Viele Menschen setzen sich haupt- und ehrenamtlich bei der Feuerwehr, dem THW und im Rettungsdienst für ihre Mitmenschen ein. Doch nicht alle haben ihnen gegenüber Respekt. Dass es tatsächlich zu einem tätlichen Angriff gegen Einsatzkräfte kommt, ist eher eine Seltenheit. Leider kommt es dennoch vor. So geschehen am 22. April 2020 in Berlin.

Angriff auf eine Einsatzkraft: Ein Passant bewarf einen Einsatzleiter der Berliner Feuerwehr mit einer Glasflasche (Symbolbild). Foto: ©Alexkarankevich – stock.adobe.com

Am 22. April 2020 kam es zu einem tätlichen Angriff gegen Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr. Ein Löschfahrzeug der Feuerwache Prenzlauer Berg befand sich gegen 15.45 Uhr auf der Anfahrt zu einem Verkehrsunfall am Brunnenplatz in Gesundbrunnen. In der Buttmannstraße musste die Anfahrt dann jedoch unterbrochen werden. Ein Pkw, der in der zweiten Reihe parkte, blockierte den Weg.

Nach aktuellem Kenntnisstand (23. April 2020) trug sich folgender Sachverhalt zu:
Der Fahrzeugführer des geparkten Pkw begab sich zu seinem Fahrzeug, fuhr einige Meter vor und hielt dann erneut an. Der Weg blieb jedoch weiterhin blockiert und eine Weiterfahrt des Löschfahrzeugs war nicht möglich. Eine zweite Person näherte sich, beleidigte dessen Besatzung und bewarf das Fahrzeug mit einem Döner. Daraufhin stieg der Einsatzleiter aus und wurde unvermittelt mit einer Glasflasche beworfen, die ihn am Hinterkopf traf. Er erlitt mehrere Schnittwunden am Hinterkopf und verlor kurzzeitig das Bewusstsein. Ein Rettungswagen transportierte ihn in eine Klinik. Dort musste die Wunde genäht werden. Die Nachbehandlung dauert an.

Aufgrund dieses Vorfalls mussten die Einsatzkräfte ihren eigentlichen Einsatzauftrag abbrechen. Daher musste ein Löschfahrzeug der Feuerwache Wedding zu dem Verkehrsunfall am Brunnenplatz entsendet werden.

Eine absolut unverständliche Tat

Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen verurteilt diesen Angriff: „Gerade in der Zeit des Coronavirus empfangen wir von überall Zeichen hoher Wertschätzung. Umso tiefer erschüttert mich der gestrige Vorfall.“ Dabei habe der plötzliche und nicht vorhersehbare Angriff dem Kollegen keine Chance gelassen, sich zu schützen, wie der Landesbranddirektor weiter betont. Karsten Homrighausen ist überzeugt, dass gerade jemand, der auf dem Weg zu einer Einsatzstelle ist, um Menschen in Not zu helfen, nicht Opfer einer Gewalttat werden und im Krankenhaus landen dürfe.

Die Berliner Feuerwehr trat nach dem Vorfall in engen Kontakt mit den betroffenen Einsatzkräften und unterstützt die Verarbeitung der Erlebnisse und die Nachbereitung der Tat. Zudem gab man bekannt, die Ermittlungen aufmerksam verfolgen zu wollen. Intern wurde die Beauftragte für Prävention mit der Übernahme des Falls beauftragt.

Die Berliner Feuerwehr wünscht den betroffenen Kollegen viel Kraft und dem verletzten Kollegen eine schnelle und vollständige Genesung!

Feuerwehr Berlin

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