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Notdächer: Schutz nach Zerstörungen durch Unwetter

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Die ersten „Notdach-Planen“ Bayerns in diesem Jahr wurden der Feuerwehr Rosenheim vor Kurzem zur Verfügung gestellt. Die umfassende Ausrüstung mit mehr als 200 Planen und Notdächern durch die Versicherungskammer Bayern soll die Wehren besser für Großschadenlagen wappnen.

Das Notdach wird mit einer Drehleiter angebracht, sodass Feuerwehrkräfte das Dach nicht mehr betreten müssen. Foto: Versicherungskammer Bayern

Am 2. Juli 2024 konnten Andreas März, Oberbürgermeister von Rosenheim (BY), und Hans Meyrl, Stadtbrandrat, die Ausrüstung vom Leiter Konzern-Schaden der Versicherungskammer Bayern und Vorstand bei BavariaDirekt, Christian Krams, in Empfang nehmen. Dabei wurde das Anbringen der Notdach-Plane mithilfe einer Drehleiter gleich vor Ort von der Feuerwehr Rosenheim demonstriert – unter den fachkundigen Augen von Johann Eitzenberger, Vorsitzender des LFV Bayern, und anderer Feuerwehrkräfte.

Prävention als wichtiges Anliegen

Christian Krams betonte, wie wichtig das Thema Prävention für die Bayerische Versicherungskammer sei, und sieht die Aktion im Rahmen vorausschauenden Handelns. So habe man die Maßnahme schon 2019 nach dem Kumul „Jörn“ angestoßen. Damals wurden mehr als 100 Notdächer für die Wehren bereitgestellt. Auch 2023 habe sich im Anschluss an den katastrophalen Hagelsturm „Denis“ gezeigt, wie sinnvoll die Aktion war. Jenes Hagelunwetter war das zweitgrößte Ereignis überhaupt in der Geschichte der bayerischen Versicherungskammer – nur der Hagelsturm in München 1984 war noch verheerender. Die Dächer der Orte Benediktbeuern und Bad Bayersoien waren von riesigen Zerstörungen durch Hagelkörner mit Durchmessern bis zu 10 cm betroffen. Die Notdächer erwiesen sich hier als extrem hilfreich.

(v. l.) Christof Grundner, Florian Ramsl, Roland Wagner, Rüdiger Sobotta, Johann Eitzenberger, Christian Krams, Andreas März und Hans Meyrl erlebten „live“, wie das Notdach angebracht wurde. Foto: Versicherungskammer Bayern

Auch Johann Eitzenberger erinnert sich an die Katastrophe, die er als OEL (Örtlicher Einsatzleiter) und Kreisbrandrat im LK Garmisch-Partenkirchen noch deutlich vor Augen hat. Für ihn waren die Notdächer eine Möglichkeit, Evakuierungen zu verhindern und den Ortsbewohnern sicheres Wohnen in ihren Häusern nach dem schwersten Abschnitt des Unwetters zu gewährleisten. Aus ganz Bayern kam Nachschub, sodass Engpässe vermieden wurden und und die Feuerwehren zusammen mit dem THW und verschiedenen Firmen robust und zügig einen Schutz gegen weiteren Regen installieren konnten.

Die Notdach-Planen in Rosenheim sind eine Investition in die Zukunft. Foto: Versicherungskammer Bayern

Eine ähnliche Situation gab es bereits im Juni 2019 im Großraum München, als Hagelsturm „Jörn“ hier riesige Schäden anrichtete. „Jörn“ steht an dritter Stelle der schwersten bayerischen Hagelereignisse, dicht hinter dem oben erwähnten Hagel in München 1984 und „Denis“ im letzten Jahr.

Weitere Standorte geplant

Die Versicherungskammer Bayern wird in diesem Jahr neben Rosenheim noch drei andere bayerische Standorte, nämlich die Landeshauptstadt München sowie den LK Fürstenfeldbruck und den LK Landshut, mit Notdächern versorgen und dafür über 150.000 Euro investieren.

Beim Aufbau der „Dächer“, die eigentlich riesige Planen von bis zu 18 m Länge und 16 m Breite sind, kommen Kräne oder Feuerwehr-Drehleitern zum Einsatz. Es ist nicht erforderlich, dass Einsatzkräfte selbst auf das Dach steigen – ein entscheidender Faktor für mehr Sicherheit. Auch „nur“ mithilfe der Geräte werden die Planen in wenigen Minuten auf eine Weise angebracht, die ein weiteres Eindringen des Regenwassers in die Häuser verhindert.

Addiert man die Gesamtfläche aller Rosenheimer Planen, so kommt man auf beeindruckende Zahlen: An die 12.000 m² umfassen sie – in etwa die Fläche von anderthalb Fußballfeldern. Auf diese Weise lassen sich rund 70 bis 80 Häuser abdecken.

Versicherungskammer Bayern

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