Unterricht digital – Ausbildung auf neuem Wege

2024_05

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Immer mehr Feuerwehren gehen bei der Aus- und Fortbildung ihrer Mitglieder neue Wege. Auch die Freiwillige Feuerwehr Herdecke setzt nun auf digitale Lösungen beim Unterricht. Über einen Livestream können die Wehrmitglieder die Lehreinheiten nun am eigenen PC, Laptop oder Tablet verfolgen.

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Die Feuerwehr Herdecke geht neue, digitale Wege beim Unterricht. Foto: Feuerwehr Herdecke.

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Dazu hat sie in ihrem Schulungsraum ein kleines Studio eingerichtet. Foto: Feuerwehr Herdecke.

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Von dort streamen Team und Dozent die Unterrichtseinheit. Foto: Feuerwehr Herdecke.

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Zudem führt ein Wehrmitglied im Hintergrund Regie und beantwortet Fragen in einem Chat. Foto: Feuerwehr Herdecke.

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2020 fand der Lehr- und Übungsbetrieb bei der Freiwilligen Feuerwehr Herdecke (Ennepe-Ruhr-Kreis, NRW) coronabedingt nur von April bis September statt. Um Infektionen zu vermeiden, pausieren die Fortbildungen seitdem. Damit die Wehrmitglieder sich dennoch weiter fortbilden können und neben den Einsätzen an die Wehr gebunden bleiben, führt die Herdecker Wehr ihre Fortbildungen nun als digitalen Unterricht online durch.

Während der Weihnachtszeit beschäftigte sich die Pressestelle der Feuerwehr ausführlich mit dem Projekt und plante die Umsetzung in mehreren Videokonferenzen. Außerdem hat sie sich mit anderen Feuerwehren, wie der benachbarten Wehr aus Wetter (Ruhr), inhaltlich ausgetauscht.

Stadt unterstützt digitalen Unterricht

Und auch die Stadt Herdecke als Trägerin des Feuerschutzes förderte das wichtige Vorhaben. So konnten in relativ kurzer Zeit die notwendige Hardware beschafft und das Vorhaben umgesetzt werden. Am 2. Februar 2021 war es dann so weit und der erste professionelle Übungsdienst ging online. Dafür richteten die Verantwortlichen im Schulungsraum der Wache ein kleines Studio ein, das humorvoll „Feuerwehr Herdecke TV“ genannt wird.

Den Start machte die Löschgruppe 1 am Abend des 2. Februar 2021 mit einem digitalen Übungsdienst. Bereits am 3. Februar 2021 fand eine Fortbildung zu einem Brechwerkzeug (Halligan-Tool) für die Gesamtwehr statt, an der sich über 40 Einsatzkräfte beteiligten. Die hohe Teilnehmerzahl zeigte das rege Interesse.

Wie der Livestream funktioniert

Der Dozent steht in der Wache vor der Kamera und streamt seinen Unterricht über eine Konferenzsoftware an die Feuerwehrmitglieder. Diese können der Einheit entweder von zu Hause, von unterwegs oder sogar aus dem Ausland online folgen. Im Hintergrund koordiniert ein Regieführender die Durchführung und beantwortet Fragen im Chat. Das alles natürlich unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen (Masken, Lüften, Abstand).

Zuvor haben die Ausbildungsverantwortlichen bereits Lehrvideos – u. a. über ein neues Tragemodul für die Waldrettung – gedreht. Diese haben sie anschließend nach einer zeitintensiven Bearbeitung auf ein Videoportal im Internet hochgeladen. Die Angehörigen der Wehr können sich diese Videos jederzeit online ansehen. Weitere Filme, z. B. zum Thema Absturzsicherung, sind in Planung.

Es herrscht große Erleichterung beim Projektteam, dass sich die Mühen gelohnt haben. Denn das Vorhaben funktioniert in der Realität sehr gut. Zwar ist es nicht möglich, in allen Themen des Feuerwehrdienstes auf diese Weise auszubilden. Allerdings kann ein Mindestmaß an Fortbildung ermöglicht werden. Auch theoretische Bestandteile der anstehenden Grundausbildung sollen nun folgen. Denn 20 ehrenamtliche Mitglieder warten darauf, diese zu beginnen.

Christian Arndt
Feuerwehr Herdecke

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