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Bombenfunde im Doppelpack

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Mehrere Bombenfunde auf einmal – auf einer Baustelle in Nürnberg gab es nicht nur einmal, sondern gleich doppelt schlechte Nachrichten: In nur zwei Tagen stand dort die Entschärfung zweier amerikanischer Fliegerbomben aus dem zweiten Weltkrieg an. Immer wieder tauchen in der bayerischen Großstadt Blindgänger auf. Dabei waren dieses Mal rund 300 Einsatzkräfte beteiligt.

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Zwei Bombenfunde beschäftigten am 4. und 7. Mai 2020 die Fw Nürnberg. Foto: Thomas Birkner.

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Weil man bereits mit Blindgängern gerechnet hatte, steht eine Spezialfirma für Sondierungsarbeiten bereit. Foto: Martin Schlelein.

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Infolge von Starkregen musste die Entschärfung am 4. Mai 2020 zunächst unterbrochen werden. Foto: Thomas Birkner.

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Während der Entschärfungsarbeiten am 7. Mai 2020 evakuierten Polizei, Feuerwehr, THW und HIORG dann die angrenzenden Wohnblocks. Foto: Thomas Birkner.

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Polizeieinheiten, darunter eine Reiterstaffel, riegelten dabei das Stadtviertel ab. Foto: Thomas Birkner.

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Auf einem Großparkplatz befand sich der Bereitstellungsraum für die Einsatzkräfte. Foto: Thomas Birkner.

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Mithilfe von wassergefüllten Containern wurde ein Splitterschutz um die zweite Fundstelle errichtet. Foto: Thomas Birkner.

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Letztlich konnten beide Bomben erfolgreich entschärft werden. Foto: Thomas Birkner.

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Die Krisenstäbe in Bayern sind durch den Ausruf des landesweiten Corona-Katastrophenfalls Mitte März 2020 seit Wochen gefordert. Für die Nürnberger ständige Führungsgruppe standen nun außerdem zwei Bombenentschärfungen an. Die Blindgänger waren auf einer Baustelle im Süden der Stadt aufgetaucht, wo auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs das Stadtviertel Lichtenreuth entsteht. Dort werden in den nächsten Jahren Universitätsgebäude und zahlreiche Wohnungen gebaut. Mit Beginn der großflächigen Erdarbeiten begann dabei auch die Suche nach Überresten von Kampfmitteln aus dem zweiten Weltkrieg. Dabei wurde man innerhalb von nur zwei Tagen zweimal fündig.

Der erste Fund

Am 4. Mai 2020 entdeckten die Mitarbeiter einer Sondierungsfirma zunächst eine 125 kg schwere, amerikanische Fliegerbombe. Nachdem der hinzugerufene Sprengmeister Michael Weiß die Bombe begutachtet hatte, legte er einen Evakuierungsradius von 300 m fest. Rund 600 Anwohner wurden folglich evakuiert und in Betreuungsstellen untergebracht. Daraufhin konnte das Team des Kampfmittelräumdienstes die Bombe noch am Nachmittag entschärfen. Allerdings mussten sie die Entschärfung wegen eines plötzlich einsetzenden Gewitters mit Starkregen aus Sicherheitsgründen unterbrechen.

Der zweite Bombenfund war aufwendig

Doch bereits am 6. Mai 2020 tauchte in der Nähe der ersten Fundstelle eine weitere Fliegerbombe auf. Allerdings gestaltete sich die Entschärfung der 500 kg schweren amerikanischen Fliegerbombe im Vergleich zum ersten Fund deutlich aufwendiger. Nachdem der Sprengmeister die Bombe begutachtet hatte, verlegte er die Entschärfung auf den 7. Mai 2020. Danach setzte er den Sicherheitsradius auf 500 m, wodurch diesmal 2.700 Anwohner betroffen waren. Ebenso unterlag ein Streckenabschnitt einer U-Bahnlinie der Sperrung. Die Feuerwehr wies die Anwohner jedoch bereits am Tag des Auffindens mit Lautsprecherwagen auf die Evakuierung hin. In den Nachtstunden vor der Entschärfung wurde zunächst ein Splitterschutz aus mehreren, mit Wasser gefüllten Überseecontainern um die Fundstelle errichtet. Dabei leistete der FKW 50 der BF Nürnberg wertvolle Hilfe. Zudem unterstützten Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr die mehrstündige Nachtarbeit.

Evakuierung in Corona-Zeiten

Am 7. Mai 2020 begann schließlich pünktlich um 8.00 Uhr die Evakuierung des Stadtviertels. Folglich brachten Linienbusse die Anwohner in die Meistersinger Halle. Dort wurden sie von Sanitätern betreut. Infolge der Coronakrise hatte der Infektionsschutz bei dem Einsatz Priorität. Deswegen maßen am Eingang der Betreuungsstelle Einsatzkräfte die Körpertemperatur der evakuierten Personen. Zudem überprüften sie diese mit einem Fragebogen auf erste Anzeichen von Corona. Ein Hygienebeauftragter der BF Nürnberg überwachte außerdem am Bereitstellungsraum die Einsatzkräfte auf die Einhaltung der Mundschutz-Regeln.

Gegen 13.00 Uhr hatte das dreiköpfige Team des Kampfmittelräumdienstes schließlich in bewährter Routine die zwei noch funktionsfähigen Zünder der 500-kg-Bombe entfernt und die Bauarbeiten konnten fortgeführt werden.

Thomas Birkner

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