Feuerwehr Essen: Explosionsgefahr nach Gasaustritt

2024_06

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In Essen trat geruchloses Erdgas aus einer Hochdruckleitung aus. Die Explosionsgefahr war hoch und das Gebiet wurde weiträumig gesperrt.

Blick auf die Einsatzstelle in Essen. Foto: Feuerwehr Essen
Blick auf die Einsatzstelle in Essen. Foto: Feuerwehr Essen

Am 30. Mai 2023 gingen mehrere Notrufe bei der Leitstelle der Feuerwehr Essen (NRW) ein. Der Grund: lautes Abströmen von Gas in einer Baugrube im Bereich der Kunstwerkerstraße.Bei Bauarbeiten war eine Hochdruckleitung von Open Grid Europe beschädigt worden. Das Gas trat daraufhin mit ohrenbetäubendem Lärm aus, vergleichbar mit einem startenden Düsenjet. Die betroffene Hochdruckleitung hatte 500 mm Durchmesser und 14 bar Betriebsdruck.

Zusammen mit der Polizei räumte die Feuerwehr umgehend die angrenzenden Gebäude. Mit Messungen überprüfte man, wie groß der mögliche Explosionsradius war.

Kein Geruch nach faulen Eiern

Das Erdgas war, da es nicht aus einer Niederdruckleitung stammte, nicht mit einem Odorierungsstoff versetzt – und daher geruchlos. Das erschwerte den Einsatz, da der typische Geruch von faulen Eiern fehlte. Die Stadtwerke Essen unterstützten die Feuerwehr mit zusätzlichen Messgeräten.

Sicherheitsmaßnahmen

Über die Warn-App NINA sowie den Warnweg Cell-Broadcast warnte man auch die Bevölkerung über die akute Explosionsgefahr. Mit mehreren Monitoren stellte man den Brandschutz sicher. Rund 80 Anwohner/-innen aus den umliegenden 40 Häusern mussten ihre Behausung verlassen. Manche kamen bei Verwandten oder Bekannten unter; für andere stand ein Bus der Ruhrbahn bereit.

Kontrolliertes Vorgehen

Die Gasleitung wurde während der Maßnahmen an zwei Stellen abgeschiebert. Das Gas, das sich noch in der Leitung befand, strömte kontrolliert ab. Währenddessen führte man weitere Messungen durch.

Nach rund zwei Stunden war die Gefahr gebannt: Das Gas war entwichen und hatte sich mit der Luft vermischt. Die Polizei nahm anschließend die Ermittlungen zur Ursache auf.

Die Feuerwehr Essen war für rund drei Stunden im Einsatz. Zwei Löschzüge, mehrere Führungsfahrzeuge, zwei Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug sowie die Freiwilligen Feuerwehren Essen-Steele, Essen-Umweltschutz und Essen-Mitte waren vor Ort. Den Grundschutz für das Stadtgebiet stellten währenddessen die Freiwilligen Feuerwehren Essen-Mitte, Essen-Kray und Essen-Horst-Eiberg sicher.

Christoph Riße, Feuerwehr Essen

 

 

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