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Diese Wasserfahrzeuge gibt es bei der Feuerwehr

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Kleinboote, (Arbeits-)Schiffe, Amphibienfahrzeuge: sie alle sind Wasserfahrzeuge. Wenn die Feuerwehr auf  Gewässern oder Wasserstraßen ausrückt, stehen ihr also verschiedene Gefährte zur Verfügung. 

Feuerlöschboot der Feuerwehr Frankfurt ein großes Wasserfahzeug
Großer Vertreter: Dieses Feuerlöschboot ist bei der Feuerwehr Frankfurt im Einsatz. Foto: Feuerwehr Frankfurt

Unter den Wasserfahrzeugen der Feuerwehren gibt es genormte – das sind alles Kleinboote – und einige nicht genormte. Außerdem auch diverse Unikate. Wasserfahrzeuge dienen bei der Feuerwehr verschiedenen Zwecken:

  • Menschen und Tiere auf dem Wasser suchen.
  • Menschen und Tiere aus dem Wasser, aus dem Eis oder aus dem Watt der Nordseeküste retten.
  • Überflutete Bereiche evakuieren.
  • Sachwerte aus dem Wasser Bergen.
  • Material und Einsatzkräfte (auch Taucher/-innen) transportieren.
  • Brandbekämpfung und Wasserförderung auf dem Wasser bzw. vom Wasser aus
  • Unterstützung bei Ölwehreinsätzen
  • Amtshilfeeinsätze für Polizei und Wasserrettung

Feuerwehrboote: Retten und Transportieren 

Sie sind die einzigen bei der Feuerwehr genormten Wasserfahrzeuge – gültig ist hier die DIN 14961 (Feuerwehrboote) vom April 2013. Sie umfasst:

  • Rettungsboote (RTB 1 und RTB 2)
  • Mehrzweckboote (MZB)
  • Bootsanhänger

Diese Kleinboote sind maximal 8 m, lang (Rumpflänge) und können mit Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr transportiert werden. Ihr Haupteinsatzzweck ist die Rettung von Menschen und Tieren, daneben eignen sie sich auch im begrenzten Maß für Transporte und können z.B. bei Ölwehreinsätzen (Einbringen von Ölsperren) oder Technischen Hilfeleistungen zu Wasser genutzt werden.  Für letztere Zwecke sind vor allem die Mehrzweckboote konzipiert. Diese Bootstypen können Fest- oder auch Schlauchboote sein.

Rettungsboot RTB 1 der Feuerwehr Finnentrop
Rettungsboot RTB 1: Dieses Modell stellte die Feuerwehr Finnentrop, Einheit Lenhausen, im Februar 2023 in Dienst. Das Aluminiumboot wurde mit einem 15-PS-Außenbordmotor ausgestattet. Foto: Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Finnentrop

Das RTB 1 ist der kleinste Vertreter dieser Bootstypen und für vier Personen ausgelegt. Es kann per Hand zu Wasser gebracht werden und ist nach Norm nicht motorisiert – einige Feuerwehren rüsten aber Außenbordmotoren nach.

Rettungsboot RTB 2 in Hünsdorf.
Rettungsboot RTB 2: Das Boot „Hein“ ist seit Mai 2023 bei der Feuerwehr Bünsdorf im Einsatz. Foto: Alex Böhling/FF Bünsdorf

das RTB 2 dagegen ist motorisiert und daher die bessere Wahl für größere Gewässer. Es bietet einen aufgebauten Steuerstand, Sitzmöglichkeiten für sechs Personen und zusätzlichen Stauraum.

Mehrzweckboot: Das MZB der Freiwilligen Feuerwehr Reichenau bei der BErgung eines havarierten Sportbootes.
Mehrzweckboot: Das MZB der Freiwilligen Feuerwehr Reichenau bei der Bergung eines havarierten Sportbootes. Foto: FF Reichenau

MZB sind in der Regel Festkörperboote, sie sind motorisiert und haben einen fest aufgebauten Steuerstand, der mindestens mit BOS-Funk bestückt ist. Mehrzweckboote bieten normalerweise Staufläche und zehn feste Sitzplätze.

Schiffe: Brandbekämpfung zu Wasser

Hier wird es eine Nummer größer: Schiffe gibt es nur bei Feuerwehren mit entsprechendem Einsatzgebiet. Dazu zählen insbesondere die Feuerlöschboote und die sogenannten Rettungsschnellboote. Letztere sind kleine Arbeitsschiffe mit geschlossenem Steuerstand, die witterungsunabhängig und deutlich schneller sind als RTB 1 oder RTB 2.

Frankfurter Feuerlöschboot bei der Brandbekämpfung.
Feuerlöschboots: Das Modell der Frankfurter Feuerwehr bei einem Löscheinsatz im Hafen. Foto: Feuerwehr Frankfurt

Feuerlöschboote sind größere (mittel oder groß) Arbeitsschiffe und können neben der Brandbekämpfung auch zur Menschenrettung, bei der Evakuierung von Schiffen oder zur Technischen Hilfeleistung im Hafenbereich dienen. Auch Lenzen (abpumpen) ist für die Feuerlöschboote kein Problem, bedingt können sie auch verunfallte Schiffe schleppen. Feuerlöschboote haben kommunikations-, Ortungs- und Wettererfassungstechnik an Bord. Zur Ausrüstung zählt in der Regel (Auszüge):

  • mehrere Feuerlöschkreiselpumpen (FPN 10-6000/ 10-10000)
  • mehrere Schaum-Wassermonitore
  • Mittelschaumauswurfsvorrichtungen sowie Schaumtanks
  • A/B-Druckabgänge
  • Saugstellen
  • Krananlagen/Löscharme
  • Sanitätsstation
  • Beiboot

Amphibienfahrzeuge: Kombinierte Land- und Wasserfahrzeuge

Als „Amphibienfahrzeuge“ werden solche bezeichnet, die sowohl an Land als auch auf dem Wasser nutzbar sind. Somit sind sie keine Wasserfahrzeuge im eigentlichen Sinne. Es gibt v. a. zwei Varianten:

  • Fahrzeuge mit geländetauglicher Bereifung oder Raupenantrieb
  • Luftkissenfahrzeuge („Hovercraft“)
Amphibienfahrzeug Argo 8x8 im Gelände
Amphibienfahrzeug: Das Modell „Argo 8×8“ zu Land….

 

…und zu Wasser. Fotos: Sarah Altendorfer

Diese Spezialfahrzeuge bewegen sich über viele verschiedene Untergründe: schweres Gelände, Wasser, Watt und Schlick, Sand. Damit sind sie prädestiniert für Küstenbereiche, aber auch für viele weitere Zwecke geeignet. Insbesondere amphibische Fahrzeuge mit Raupenantrieb oder Reifen sind, mit einer Hochdrucklöschanlage ausgestattet, auch wertvoll im Einsatz bei einem Vegetations- oder Flächenbrand.

Redaktion

 

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