Kohlenmonoxid: Die farb- und geruchlose Gefahr

2024_04

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Wie kann man sich vor einer Vergiftung durch das tödliche Gas, das von den menschlichen Sinnen nicht wahrgenommen wird, schützen?

Bei einer verstopften Schornsteinanlage kann ein gemütliches Kaminfeuer schnell gefährlich werden. (Foto: Rainer Sturm/pixelio.de)

Pro Jahr erleiden alleine in Deutschland rund 5.000 Menschen eine Kohlenmonoxid-Vergiftung, da das heimtückische Gas nicht wahrgenommen wird. Bei mehreren Hundert Menschen endet diese tödlich. Doch mit einer kleinen Anschaffung kann jeder in seinem Haushalt der Gefahr entgegentreten. CO-Warnmelder erkennen das giftige Gas und schlagen den lebensrettenden Alarm.

Atemgift CO

Kohlenmonoxid (CO) ist ein farb-, geruch- und geschmackloses, nicht reizendes Atemgift. Das Gas bindet sich im Blut an die roten Blutkörperchen und verdrängt dabei den Sauerstoff. Das bedeutet im Klartext: Bereits wenige Atemzüge können zu Bewusstlosigkeit und Tod führen. Die Symptome einer CO-Vergiftung sind in der Bevölkerung weitgehend unbekannt. Die meisten Betroffenen können Schwindel und Übelkeit nicht zuordnen.

Gefahrenpotenzial defekte Heizgeräte

Kohlenmonoxid bildet sich bei der unvollständigen Verbrennung von Kohlenstoff in Form von Holz, Kohle, Öl oder Erd- und Flüssiggas. Also immer dann, wenn bei der Verbrennung nicht genügend Sauerstoff zur Verfügung steht. Beispielsweise bei defekten Öfen und Gasthermen, Heizstrahlern oder verstopften Schornsteinanlagen. Ein eindeutiges Warnzeichen ist der Farbwechsel der Flamme von blau nach gelb. Dann heißt es, das Gerät sofort auszuschalten, die Fenster weit zu öffnen und den Raum zu verlassen, denn nur frische Luft bringt Rettung.

Wer größere Mengen Holzpellets lagert, sollte den Lagerraum mit einem CO-Melder ausstatten. Herstellungsbedingt enthalten die gepressten Späne Kohlenmonoxid, das sukzessive an die Raumluft abgegeben wird.

Leichtsinniges Verhalten

Aber auch menschliches Fehlverhalten ist oft die Ursache einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. So ist es lebensgefährlich, in geschlossen Räumen zu grillen oder den Grill mit der Restglut in die Wohnung oder Gartenlaube zu stellen, um den Raum zu erwärmen. Auch Benzinmotoren und Stromaggregate dürfen grundsätzlich nicht in geschlossen Räumen betrieben werden. Dieses führt oft zu einer tödlichen Kohlenmonoxid-Vergiftung, da die Verbrennungsgase nicht abgeleitet werden.

Ebenfalls kritisch ist das Shisha-Rauchen in geschlossenen Räumen. Die glimmende Kohle verbrennt im Schwelbrand und erzeugt entsprechend viel Kohlenmonoxid, das außerdem während des Rauchens aktiv über die Lungen aufgenommen wird.

Warnmelder erkennen Kohlenmonoxid über elektrochemische Sensoren

„Es sind zwar bereits CO-Warnmelder auf dem Markt, allerdings fehlt bei der Bevölkerung weitgehend das Problembewusstsein“, so Carsten Wege, Geschäftsführer des Bundesverband Brandschutz-Fachbetriebe e. V. (bvbf). „Zudem gibt es, anders als bei Rauchwarnmeldern, keine gesetzlichen Vorgaben, die die Anschaffung und Installation regeln.“

Der Bundesverband Brandschutz-Fachbetriebe e. V. empfiehlt daher den eigenverantwortlichen Einbau von CO-Warnmeldern, die das gefährliche Gas über elektrochemische Sensoren erkennen und ab einer bestimmten Konzentration in der Luft Alarm schlagen. Einige dieser Geräte können mit bereits vorhandenen Rauchwarnmeldern funkvernetzt werden. Kompetente Ansprechpartner für Beratung, Installation und Wartung sind die qualifizierten Brandschutz-Fachbetriebe. Adressen lokaler Anbieter können u. a. im Internet unter www.bvbf.de abgerufen werden.

Bundesverband Brandschutz-Fachbetriebe e. V. (bvbf)

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