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Geländewagen als Mehrzweckfahrzeug in Stolberg

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Ein Geländewagen als Mehrzweckfahrzeug (MZF)? Hinter dieser außergewöhnlichen Idee steckt ein wichtiges Anliegen. Denn im Einsatzgebiet der Feuerwehr Stolberg liegen rund 75 % nicht oder nur schwer befahrbares Gelände. Mit dieser Ausführung des MZF sind Einsätze in dieser Art Gelände kein Problem mehr.

Das neue MZF der Feuerwehr Stolberg ist ein Geländewagen.
Die Feuerwehr Stolberg hat diesen Nissan Navara als neues Mehrzweckfahrzeug beschafft. So sollen Einsätze in schwierig befahrbarem Gelände einfacher bearbeitet werden. Foto: Feuerwehr Stolberg.

Die Feuerwehr Stolberg (Städteregion Aachen, NRW) freut sich seit Ende November 2020 über ein neues Mehrzweckfahrzeug (MZF). Doch dieses stellt eine Besonderheit dar. Denn die Wehr hat sich als Fahrzeugtyp einen geländegängigen Pickup ausgesucht. Der Hintergrund ist einsatztaktisch: Das Stadtgebiet Stolberg besteht zu rund 50 % aus Waldfläche. Weitere rund 26 % sind landwirtschaftlich genutzte Flächen. Somit liegen über 75 % des Stadtgebiets in nicht oder nur sehr schwer befahrbarem Gelände. Das ist eine Fläche von über 75 km². Dazu kommen noch große Höhenunterschiede von 160 m bis 483 m über Normalnull.

Ohne Geländewagen waren Einsätze schwierig

Die Feuerwehr und der Rettungsdienst fahren regelmäßig Einsätze in schlecht zugänglichen Bereichen. Beispiele hierfür sind im Wald verunglückte Forstarbeiter, Spaziergänger, Fahrradfahrer oder auch Reiter. Bis zur Neubeschaffung des Geländewagens mussten die Einsatzkräfte diese Patienten z. T. über sehr lange Strecken tragen. Auch eine Einsatzerkundung des Gebiets war bisher nur zu Fuß und im kleinen Radius möglich. Denn das Befahren dieser Bereiche mit normalen Straßenfahrgestellen oder Lkw ist oft unmöglich.

Der neue Nissan Navara kann nun jedoch auch dieses Einsatzspektrum abdecken. Patienten werden auf einer Krankentrage oder einem Spineboard auf der Ladefläche sicher transportiert. Das schont nicht nur den Patienten deutlich mehr, sondern bringt auch je nach Weglänge einen enormen Zeitvorteil. Zudem kann medizinisches Gerät, wie z. B. ein Beatmungsmodul oder ein EKG, sicher verlastet und betrieben werden.

Ein leistungsstarkes Fahrzeug

Mit dem Allradfahrzeug ist auch schwerstes Gelände kein Hindernis mehr. Ein 2,3-l-Turbo-Motor mit 190 PS sowie einem 7-Gang-Automatikgetriebe treibt das neue MZF an. Das bedeutet ein Drehmoment von 450 Nm. Zudem schafft es Böschungswinkel von 30° (vorne) bzw. 20° (hinten). Die Bodenfreiheit beträgt 224 mm. Außerdem verfügt das Fahrzeug über eine eine Wattiefe von 600 mm. Damit ist es bestens für unwegsames Gelände gerüstet.

Der Geländewagen bietet Platz für vier Feuerwehrleute. Ausgerüstet ist das MZF außerdem mit Digitalfunk, Navigationsgerät und einer Radioaufschaltung auf den Außenlautsprecher. Auf der beleuchtbaren Ladefläche sind viele Möglichkeiten vorhanden, um z. B. eine Krankentrage, ein Spineboard oder feuerwehrtechnisches Gerät sicher zu verzurren. Zusätzlich verfügt die Ladefläche über eine Stromversorgung von 230 V und 12 V. Zukünftig soll das Fahrzeug austauschbare Aufbauten erhalten. Möglich wäre bspw. ein Modul „Waldbrandbekämpfung“. Befindet sich das Fahrzeug nicht im Einsatz, nutzt die Abteilung „Vorbeugender Brandschutz“ es als Dienstwagen.

Kupferstadt Stolberg

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