Schwergewicht auf hohem Niveau: Ein Kran zum Jubiläum

2024_06

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Nach 20 Jahren verabschiedet sich das Kranfahrzeug Typ LTM 1060/2 der Feuerwehr Hamburg in den Ruhestand. An seine Stelle tritt ein neuer Feuerwehrkran mit umfassender technischer Ausstattung, darunter eine Verkehrsschildererkennung, ein 270°-Kamerasystem und eine Liebherr VarioBase.


Erschienen in: FEUERWEHR Ausgabe 7-8/2022

Neuanschaffung: Zum Jubiläum beschenkte sich die Hamburger Berufsfeuerwehr mit dem neuen Kranwagen selbst.
Neuanschaffung: Zum Jubiläum beschenkte sich die Hamburger Berufsfeuerwehr mit dem neuen Kranwagen selbst.
Foto: Heiner Lahmann

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Die Feuerwehr Hamburg konnte, rechtzeitig zu ihrem 150-jährigen Jubiläum, ihren neuen Feuerwehrkran (FwK 70) bei der Fa. Liebherr im Werk Ehingen (Alb- Donau-Kreis, BW) übernehmen. Dort erfolgte auch eine mehrtägige Einweisung der als Multiplikatoren vorgesehenen Feuerwehrbeamten. Während der Schulungen an der Dienststelle wurden der alte und der neue Kran parallel betrieben, sodass immer ein Kran für Einsätze bereitstand. Der Kranwagen, Typ LTM-1070 F4.2, ersetzt auf der Technik- und Umweltschutzwache F 32 ein 20 Jahre altes, 48 t schweres Vorgängerfahrzeug vom Typ LTM 1060/2 (Liebherr).

Heckansicht: Am Fahrzeugheck findet sich zusätzlicher Stauraum.
Heckansicht: Am Fahrzeugheck findet sich zusätzlicher Stauraum.
Foto: Michael Krause

Das 4-Achs-Frontlenker-Fahrgestell wird von einem 6-Zylinder-Dieselmotor mit einer Leistung von 330 kW angetrieben. Die Höchstgeschwindigkeit (Straße) beträgt 80 km/h, der Kran hat ein 14-Gang-Schaltgetriebe mit automatisiertem Schaltsystem. Alle vier Achsen sind lenkbar mit fünf Lenkprogrammen, u.a. der sog. Hundegang. Dank Allradlenkung liegt der Wendekreis bei nur 9,36 m, für erhöhte Geländegängigkeit sorgt das All-Terrain-Fahrwerk. Der 5-teilige Ausleger ist teleskopierbar auf bis zu 50 m Länge. Wegen der vielen Straßenbrücken im Stadtgebiet ist die Achslast auf 12.000 kg begrenzt und kann, unter Berücksichtigung einer geringeren Traglast, auf 10.000 kg reduziert werden (Entnahme von Kontergewichten), ohne die Einsatzbereitschaft zu beeinträchtigen. Am Kranausleger sind mehrere Anschlagpunkte für die Höhenrettung vorhanden, am Rollenkopf befindet sich eine freischwenkende Kamera zur Beobachtung der Kranbewegungen, außerdem ist ein Windmesser an der Kranspitze vorhanden. Die maximale Abstützbreite beträgt 6,3 m, die funkferngesteuerte Bedienung der Stützen erfolgt über eine BTT-Fernsteuerung.

Perspektive: Die Beladung des Krans aus der Vogelsicht.
Perspektive: Die Beladung des Krans aus der Vogelsicht. Foto: Heiner Lahmann

„Das Fahrzeug ist, mit der bei der Feuerwehr Hamburg standardmäßig verwendeten Ballastgewichtsbelegung, zum Heben von Lasten bis maximal 38.300 kg einsetzbar, mit Zusatzgewichten wäre auch eine Traglast von 70.000 kg möglich“, so Lars Scheugl (Hauptbrandmeister Technik- und Umweltschutzwache), der maßgeblich an der Beschaffung des Krans beteiligt war. Die Liebherr VarioBase ermöglicht eine dynamische, individuelle Traglastberechnung anhand der Abstützung, sodass jederzeit ein sicheres Arbeiten in beengten Aufstellbereichen gewährleistet ist.

Dieser Beitrag erschien in FEUERWEHR 7-8/2022.
Hier finden Sie einen Auszug der Ausgabe mit dem Einsatzbericht als PDF:

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Über ein 270°-Kamerasystem ist die Darstellung der max. Abstützbreite im Fahrerhaus bereits bei der Positionierung möglich. Der Entfernungsmesser ALF Pro Simple mit hinterlegter Traglasttabelle ermöglicht die Berechnung der Traglast in Bezug auf die Entfernung zum Objekt sekundenschnell. Ein kamerabasiertes Abbiegeassistenzsystem mit Verkehrsschildererkennung, ein Spurwarnassistent, eine Rückfahrkamera sowie LED-Scheinwerfer sind verbaut. Ein Hygieneboard mit 5-l-Wassertank ergänzt die Ausstattung. Es ist das erste Fahrzeug der Feuerwehr Hamburg in RAL 3020 (Signalrot). Neben dem Türwappen und dem Logo der Technikund Umweltwache ist auf den Seiten erstmals ein großes Stadtwappen aufgebracht, das Teil des zukünftigen Corporate Designs der Feuerwehr Hamburg ist. Zwei Aufkleber weisen auf das diesjährige Jubiläum hin.

Michael Krause,

Heiner Lahmann,

Hans-Jürgen Stiehl

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