1.000 l Salpetersäure: Gefahrguteinsatz in Holtsee

2024_05

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Ausgelaufene Salpetersäure: Zu diesem Gefahrguteinsatz rückten die Feuerwehren des Landkreises Rendsburg-Eckernförde (SH) mit einem Großaufgebot aus. Es galt, die Mitarbeitenden des Betriebs zu schützen. Doch auch die nahegelegene Natur war in Gefahr.

Gefahrguteinsatz: Mehrere Wehren des KFV Rendsburg-Eckernförde waren hier im Einsatz. Foto: Daniel Passig

Am 23. Juni 2022 rückten verschiedene Wehren des Kreisfeuerwehrverbands Rendsburg-Eckernförde (SH) zu einem Gefahrgutunfall aus. Betroffen war ein Betriebshof in Holtsee. Dort lief ein IBC-Behälter, befüllt mit 1.000 l Salpetersäure, aus. Die Gefahrenstelle sperrten die ersteintreffenden Einsatzkräfte der Feuerwehren Holtsee, Haby, Gettorf und Sehestedt sowie der Löschzug-Gefahrgut des KFV Rendsburg-Eckernförde weiträumig ab.

Verletzte Personen?

Salpetersäure ausgelaufen: Ein Großgebot an Rettungskräften war auf dem Betriebshof im Einsatz. Foto: Daniel Passig

Die Anzahl der betroffenen Personen war zunächst unklar, denn es waren einige Beschäftigte vor Ort. Der Rettungsdienst und der Leitende Notarzt untersuchten die Betroffenen. Sie konnten glücklicherweise feststellen, dass keine Verletzten unter ihnen waren. Deshalb übernahmen zwei Rettungswagen des Großaufgebots die Absicherung der Einsatzkräfte.

Sichern der Unfallstelle

CSA: Die Chemikalienschutzanzüge schirmte die Einsatzkräfte vor der gefährlichen Säure ab. Foto: Daniel Passig

Die Einsatzkräfte näherten sich der Unfallstelle zum Schutz vor der Säure in Chemikalienschutzanzügen (CSA). Die auslaufende Salpetersäure banden sie mit einem universellen Bindemittel für Chemikalien. Darauffolgend schaufelten sie das Gemisch in Kunststoffüberfässer und verschlossen diese. Der beschädigte IBC-Behälter wurde zum Schutz in eine Überwanne gestellt.

Schutz der Natur vor der Salpetersäure

Schutz der Umwelt: Um die Auswirkungen des Unfalls gering zu halten, überprüfte die Untere Wasserbehörde die nahegelegene Au. Foto: Daniel Passig

Unweit der Einsatzstelle liegt der Verlauf des Flusses Au, für den die Gefahr einer Kontamination bestand. Im Sinne des Umweltschutzes kontrollierte die Untere Wasserbehörde des LK Rendsburg-Eckernförde das Gewässer. Zum Glück wurde hier immer ein neutraler Wasserzustand gemessen. Die Natur war somit unbeschädigt geblieben.

Dekontaminationsanlage: Ende des Einsatzes

Von „schwarz“ zu „weiß“: Eine Einsatzkraft in der Dekontaminationsanlage. Foto: Daniel Passig

Wie üblich bei ABC-Einsätzen mussten die Einsatzkräfte nach ihrem Einsatz an der Gefahrenstelle durch eine Dekontaminationsanlage gehen. Dort traten sie nach einer sorgsam durchgeführten Reinigung aus dem Schwarzbereich in den kontaminationsfreien Weißbereich. Gegen 18.15 Uhr war der Einsatz für die Kräfte der Feuerwehr Holtsee, Feuerwehr Haby, Feuerwehr Eckernförde, Feuerwehr Gettorf, Feuerwehr Sehestedt, des Löschzugs Gefahrgut, der Polizei, der Unteren Wasserbehörde, des LNA, der OrgL und der Amtswehrführung Amt Hüttener Berge beendet.

Daniel Passig, KFV Rendsburg-Eckernförde

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