Statistik: Zahl der Verkehrstoten sank 2020

2024_05

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2020 ist ein ungewöhnliches Jahr. Die Pandemie um das Virus Sars-CoV-2 brachte das gesellschaftliche Leben zum Erliegen. Doch sie hatte auch einen positiven Effekt. Denn die Statistik zeigt, dass es im vergangenen Jahr weniger Tote und Verletzte im Straßenverkehr zu beklagen gab.

Das Statistische Bundesamt hat seine Statistik zu Verkehrsunfällen 2020 veröffentlicht und interessantes herausgefunden.
2020 ereigneten sich die wenigsten Verkehrsunfälle mit Verletzten und Toten seit über 60 Jahren, das zeigt die Statistik zu Verkehrsunfällen des Statistischen Bundesamts. Foto: Goslar Institut.

Das Corona-Virus hat die Gesellschaft noch immer fest im Griff. Entsprechend gibt es kaum Positives zu dem Virus. Jedoch hatte es auch durchaus gute Effekte. So hat sich 2020 das Verkehrsaufkommen in Deutschland und der Welt reduziert. Folglich ging auch die Anzahl der Toten und Verletzten im Straßenverkehr zurück und zwar auf den niedrigsten Stand seit mehr als 60 Jahren. Das ermittelte das Statistische Bundesamt (Destatis). Den Erhebungen der Wiesbadener Behörde zufolge, nahm die Polizei im vorangegangenen Jahr bundesweit gut 2,2 Millionen Verkehrsunfälle auf. Das bedeutet ein Minus von 16,4 Prozent im Vergleich zu 2019. Rund 2,0 Millionen Fälle kamen mit einem Sachschaden davon. Allerdings verletzten sich oder starben bei rund 264.000 Verkehrsunfällen Menschen. Der Anteil der Fälle mit Sachschaden sank entsprechend um 17,0 Prozent im Vergleich zu 2019. Die Unfälle mit Personenschaden nahmen um 11,9 Prozent ab.

Statistik zeigt: weniger Verkehrstote

Laut den Ergebnissen aus Wiesbaden reduzierte sich die Zahl der Verkehrstoten 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 10,7 Prozent auf 2.719 Menschen. Für denselben Zeitraum stellte Destatis fest, dass sich die Anzahl der im Verkehr Verletzten um 14,8 Prozent auf 327.550 Personen reduzierte. Damit ergibt sich der tiefste Wert seit mehr als 60 Jahren. Allerdings weißt die Statistik damit im Mittel noch immer rund 6.135 polizeilich erfasste Verkehrsunfälle pro Tag aus, die als Bilanz auch 900 Verletzte und sieben Todesopfer im Straßenverkehr aufweisen.

Die amtliche Statistik zeigt weiterhin, dass 2020 1.170 Personen in einem Pkw verstarben. Das macht 43,0 Prozent aller Verkehrstoten aus. 499 Menschen verunglückten auf Motorrädern oder -rollern tödlich. Das entspricht einem Anteil von 18,4 Prozent aller tödlichen Unfallopfer im Straßenverkehr. 426 Personen verstarben, während sie mit dem Fahrrad unterwegs waren und 376 zu Fuß. In Prozent ausgedrückt sind das 15,7 bzw. 18,8 Prozent aller tödlich Verunglückten im Verkehr.

Meiste Todesfälle auf Landstraßen

Es zeigt sich, dass sich im Berechnungszeitraum zwar die meisten Unfälle mit Personenschaden innerhalb von Ortschaften (69,3 Prozent) ereigneten. Allerdings stellen Landstraßen eine größere Gefahr dar. Dort ereigneten sich 58,6 Prozent der Unfälle mit tödlich Verunglückten. Ursache für die Unfälle ist meist die höhere Fahrgeschwindigkeit außerorts. Auch die fehlende Abtrennung zum Gegenverkehr, schlechte Überholmöglichkeiten, Kreuzungen oder ungeschützte Hindernisse wie Bäume neben der Fahrbahn stellen Risikofaktoren dar. 2020 kam es zu insgesamt 24,9 Prozent Unfällen mit Personenschaden auf Landstraßen. Dem gegenüber stehen 5,8 Prozent auf der Autobahn. Bei Unfällen innerhalb von Ortschaften verstarben 29,8 Prozent, 11,7 Prozent waren es auf der Autobahn.

Mehrheitlich starben bei Unfällen innerorts mehr Radfahrer und Fußgänger als Pkw-Insassen. Das liegt daran, dass in Ortschaften der größte Teil des Fuß- und Radverkehrs stattfindet. Laut Destatis starben 2020 810 Menschen innerorts im Straßenverkehr. 275 von ihnen waren zu Fuß und 254 mit dem Fahrrad unterwegs. Lediglich 130 der tödlich Verunglückten fuhren mit dem Pkw. Das zeigt, dass die Verkehrswege in Ortschaften besonders für Radfahrer und Fußgänger gefährlich sind.

Sommer gefährlich für Fahrradfahrer

Vor allem das Sommerhalbjahr weise die meisten Fahrradunfälle auf. Allerdings habe sich die Fahrradsaison in den vergangenen Jahren verlängert, so die Statistiker/-innen aus Wiesbaden. Hinzu kommt, dass immer mehr Menschen das Fahrrad nutzen, sowohl in der Freizeit, als auch auf dem Weg zur Ausbildung bzw. Arbeit. Folglich kommt es gehäuft an Wochentagen zu Unfällen und weniger am Wochenende. Bei schönem Wetter und in der Freizeit kommt es zudem verstärkt zu Unfällen mit Motorrädern und Motorrollern. Sie treten häufig in den Monaten April bis Oktober an Wochenenden auf.

Als Hauptursache für Personenschäden sieht Destatis menschliches Versagen. Damit ist auch Alkohol am Steuer gemeint. 88,5 Prozent der  Unfälle mit Verletzten oder Toten in 2020 sind auf falsches Verhalten von Fahrzeugführern und -führerinnen zurückzuführen. Lediglich 2,9 Prozent der unfallbedingten Personenschäden wurden von Fußgängern verursacht. 7,5 Prozent der schweren Verkehrsunfälle können auf widrige Straßen- bzw. Witterungsverhältnisse wie Glätte, Starkregen, Nebel oder plötzlich auftretende Hindernisse wie etwa Wildwechsel zurückgeführt werden. Für die verbleibenden 1,0 Prozent zeichnen sich technische Defekte und Wartungsmängel an Fahrzeugen schuldig. Diese Fehler traten zu mehr als 50 % bei einem Zweirad auf.

GOSLAR INSTITUT
Studiengesellschaft für verbrauchergerechtes Versichern e.V.

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