Gütertransport-Profi: Der MB Zetros

2024_05

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Mercedes Benz stellt die neue Generation des Gelände-Lkw Zetros vor. Der robuste 40-Tonner wurde für den Gütertransport speziell in unzugänglichem Terrain konzipiert und ist daher auch für Feuerwehren eine interessante Option.

Der Gütertransport ist mit den passenden Lkw auch in schwer zugänglichem Gelände möglich. Foto: Daimler AG

Zahlreiche Neuerungen

Erkennen lässt sich die neue Generation des MB Zetros am frisch gestalteten Kühlergrill. Dieser optimiert die Luftführung und ermöglicht so eine effektivere Kühlung. Auch technisch präsentiert sich das Fahrzeug rundumerneuert. Denn die Lkw können nun stärkere Motoren mit einer Leistung von bis zu max. 375 kW (510­ PS) sowie ein Drehmoment von 2.400 Nm vorweisen.  Der permanente Allradantrieb ermöglicht eine gute Geländegängigkeit. Außerdem gibt es Detailverbesserungen wie die neu gestaltete Armaturentafel oder einen erleichterten Einstieg. Für Märkte mit unzureichender Kraftstoffqualität ist der Zetros auch in Euro III und Euro V lieferbar. Dabei sind die Hauptabsatzmärkte Regionen wie z. B. Lateinamerika, Nahost oder Afrika.

Gütertransport für verschiedene Zwecke

Als Schwerlast-Lkw ist der Zetros für Transporte mit hoher Nutzlast ausgelegt. Dadurch kann er in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, z. B. in der Versorgung  abgelegener Gebiete, in der Energieexploration oder auch in der Forschung. Dabei eignet er sich auch für extreme Klimaregionen von der Arktis bis hin zu heißen Wüstenregionen.

Möglichkeiten für die Feuerwehr

Auch für Feuerwehren ist der Gelände-Spezialist eine echte Option. Bereits auf die Vorgängermodelle wurden Einsatzfahrzeuge aufgebaut, beispielsweise beim Vattenfall-Konzern und bei der Freiweilligen Feuerwehr Bocholt.

Zetros-TLF der Vattenfall-Werkfeuerwehr

Das TLF der Vattenfall-Werkfeuerwehr auf MB Zetros. Foto: Ramón Arnold

Die Lausitzer Werkfeuerwehr des Konzerns Vattenfall verfügt über vier Großfahrzeuge auf MB Zetros-Fahrgestell. Darunter das TLF 4000, aufgebaut von Rosenbauer, das auf der Wache Boxberg stationiert ist und dort als Erstangriffsfahrzeug fungiert. Es führt dabei für Löscheinsätze im Kraftwerk und Tagebau  4.000 Liter Wasser und 500 Liter Schaummittel mit. Die Löschmittelausbringung kann mittels Normal- und Hochdrucklöscheinrichtung über die Rosenbauer NH35 erfolgen. Dabei ermöglicht das Hydromatic-Zumischsystem Druckzumischungen des Schaummittels zwischen 1 und 7 %. Auf dem Fahrerkabinendach ist ein 3.000 l/min leistender Schaum-Wasserwerfer montiert. Dieser wird während der Fahrt aus dem Fahrerhaus heraus bedient. Außerdem sind zum Fahrzeugeigenschutz drei Bodensprühdüsen unter der Frontstoßstange montiert. Für die Unfallrettung hält das TLF zudem eine umfangreiche Beladung im Geräteraum 1 vor. Dazu zählen z. B. Nieder- und Hochdruck-Luftheber, ein erweitertes Hydraulisches Rettungsgerät (Holmatro), eine Rettungsplattform, Spineboard und notfallmedizinische Mittel. Weiterhin gehören ein fest eingebauter Lichtmast, Multifunktionsleiter, Wärmebildkamera und weitere Sondertechnik zur Ausstattung.

MB Zetros bei der FF Bocholt

Arbeitstier: Der Feuerwehr-Lkw der FF Bocholt. Foto: Peter Schneider

Die FF Bocholt verfügt ebenfalls über ein Einsatzfahrzeug auf Basis eines MB Zetros. Zu dessen Einsatzzwecken gehören dabei z. B. Unwettereinsätze, Technische Hilfeleistungen, Tierrettungen aus Tiefen oder auch die Wasserversorgung in Außenbezirken. Die  Firma TSK Kran- und Wechselsysteme aus Duisburg realisierte den Feuerwehr-Lkw. Seine Motorleistung beträgt 240 kW (326 PS), zudem sind ein Vollwandlergetriebe sowie ein Retarder verbaut. Das serienmäßige Fahrerhaus bietet Platz für einen Trupp (1:2). Der Aufbau besteht aus einer offenen Ladefläche als Kasten mit Aufnahmemöglichkeiten für kranbare Containersysteme. Wegen der hohen Zuladung von fast neun Tonnen können auch gefüllte Sandsäcke oder ähnliches transportiert werden. Der Ladekran (Palfinger PK 230002-SH) mit einer Zweifachabstützung ist zwischen Fahrerhaus und Ladefläche auf dem Fahrzeugrahmen montiert. Bei der max. Ausladung von 14,7 m hat er noch eine Hubkraft von 1.140 kg.

Zusätzlich sind für den universellen Einsatz verschiedene Anbauteile für den Ladekran vorhanden, z. B. ein Baumgreifer, ein Zweischalengreifer (etwa zur Beschickung einer Sandsackfüllmaschine), eine Palettengabel sowie ein Arbeitskorb.

Am Heck befindet sich eine klappbare Ladebordwand (max. Hubkraft 2.000 kg) von Dhollandia, die im fahrbereiten Zustand unter die Ladefläche gefaltet ist. An der Fahrzeugfront ist eine maschinelle Zugeinrichtung mit einer Zugkraft von 60 kN montiert.

Daimler AG
Ramón Arnold
Peter Schneider

 

 

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