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Konzept zu Vegetationsbränden vorgestellt

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Immer häufiger kommt es in Deutschland zu Vegetationsbränden. Daran ist vor allem der Klimawandel Schuld. Doch die meisten Feuerwehren sind nicht oder nur schlecht auf diese neue Herausforderung vorbereitet. Deswegen haben der Deutsche Feuerwehrverband und der Deutsche Städte- und Gemeindebund ein Konzept herausgebracht, das Verbesserungspotenziale offenlegt.

Nicht nur Waldbrände werden in Deutschland immer häufiger. Durch den Klimawandel treten allgemein vermehrt Vegetationsbrände auf. Deswegen ist jetzt ein nationales Konzept zur Vegetationsbrandbekämpfung erschienen
Durch den Klimawandel treten immer häufiger Vegetationsbrände auf. Darauf reagieren nun der Deutsche Feuerwehrverband und der Deutsche Städte- und Gemeindebund mit einem gemeinsamen nationalen Konzept zur Vegetationsbrandbekämpfung. (Symbolfoto) © bluedesign – stock.adobe.com

Extreme Hitze, lange Dürren und massenhafter Schädlingsbefall. Der Klimawandel nimmt immer stärker Einfluss auf die deutschen Wälder. Vor allem werden diese infolge der Erderwärmung immer anfälliger für Waldbrände. Deswegen haben der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) und der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) ein „Nationales Konzept für besonders große oder schwierige Vegetationsbrände“ erstellt. Es zeigt u. a. Verbesserungspotenziale für vorhandene Strukturen auf.

Konzept fordert Verbesserungen

Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer beim DStGB, äußert dazu, dass in vielen Wäldern die nötige Infrastruktur bei drohenden Bränden nicht vorhanden ist. Befahrbare Wege, Wasserentnahmestellen und Systeme zur Brandbekämpfung benötigen eine deutliche Verbesserung. Außerdem behinderten Munitionsverdachtsflächen die Löscharbeiten. Ebenso sei das Anfordern von Hubschrauberunterstützung aktuell zu aufwendig.

Der DFV-Vizepräsident Karl-Heinz Knorr bemängelt, dass die Feuerwehren gegenwärtig kaum über spezielle Fahrzeuge und Geräte für die Vegetationsbrandbekämpfung verfügen. Ebenso sei die persönliche Schutzausrüstung meist auf die Gebäudebrandbekämpfung ausgelegt. Das stelle aber bei Vegetationsbränden eine unzumutbare körperliche Belastung dar. Verbesserungsbedarf besteht auch in der Ausbildung. Denn die taktischen Besonderheiten seien noch kein ausdrücklicher Bestandteil. Die Forderung lautet deswegen, dass das bestehende System auf mögliche Verbesserungen zu überprüfen ist.

Bereiche mit Verbesserungspotenzial:
– Prävention (Sensibilisierung von Bevölkerung und Waldbesitzern, Ausbau der Rettungspunkte Forst, Einrichtung und Ausbau von Früherkennungssystemen, Kartenmaterial und Geo-Informationssysteme, Informationsaustausch, Vorbeugender Waldbrandschutz, waldbauliche Maßnahmen, Überprüfung von Munitionsverdachtsflächen, Harmonisierung des Kampfmittelbeseitigungsrechts, Abstimmung der Maßnahmen)
– Organisation/Taktik (stärkere Verantwortungsübernahme bei Bund und Ländern, Unterstützung kommunaler Behörden bei Einsatzplanung, klare Anforderungs- und Kostenübernahmeregelungen, zentrale Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten, bundesweit einheitliche Ausbildung in Vegetationsbrandbekämpfung, Führungslehrgänge für Langzeitlagen, regelmäßige gemeinsame Übungen)
– Technik/Ausstattung (Beschaffung geeigneter Schutzkleidung, Entwicklung eines einfachen Atemschutzes, [Ersatz-]Beschaffung geeigneter Fahrzeuge, Sicherstellung ausreichender Anzahl von Hubschraubern mit Außenlastbehältern, Entwicklung und Beschaffung von Spezialfahrzeugen durch den Bund, Optimierung der Löschwasserförderungstechnik, Etablierung überörtlich einsetzbarer Einheiten, Stationierung von Task-Forces bei Feuerwehren, Optimierung der Einsatztechnik bei kampfmittelbelasteten Flächen)

Gerd Landsberg und Karl-Hein Knorr stellen zwei Ursachen für die Probleme und Defizite bei den Wehren fest. Einerseits sind die Strukturen zu kleinteilig. Andererseits zählen große oder schwierige Vegetationsbrände nicht zum regelmäßigen Erfahrungsschatz der meisten Feuerwehren.

Das nationale Konzept wurde in Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Waldbrandbekämpfung des DFV Dr. Ulrich Cimolino ausgearbeitet.

Interessierte können das Dokument unter www.feuerwehrverband.de abrufen.

Silvia Oestreicher
Deutscher Feuerwehrverband e. V.

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