Explosion in einem Wohn- und Geschäftshaus

2024_06

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Am frühen Abend des 7. Juli 2020 kam es in der Nürnberger Südstadt zu einer Explosion. In der Folge entbrannte ein Feuer in einem Wohn- und Geschäftshaus. Dadurch waren annähernd 100 Einsatzkräfte bis Mitternacht im Einsatz. Eine weibliche Person kam in Behandlung des Rettungsdienstes. Zudem entstand ein hoher Sachschaden an dem Gebäude. Bereits während des Einsatzes nahm die Kriminalpolizei Ermittlungen auf, um zu klären, ob es sich um eine vorsätzliche Tat gehandelt hatte. 

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Der Straßenbahnverkehr konnte erst am folgenden Betriebstag wieder aufgenommen werden. Foto: Thomas Birkner

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Es kamen Einheiten von vier der fünf BF-Wachen zum Einsatz. Foto: Thomas Birkner

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An der Hausfassade sind die Spuren des Brandes erkennbar. Foto: Thomas Birkner

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Das ausgebrannte Geschäft während den Nachlösch- und Aufräumarbeiten. Foto: Thomas Birkner

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Der Kriminaldauerdienst übernahm erste Ermittlungen an der Einsatzstelle. Foto: Thomas Birkner

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Bau-Fachberater vom THW überprüfen die Statik. Foto: Thomas Birkner

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Der Drehleitern konnten erst nach der Abschaltung des Fahrstroms der Straßenbahn zum Einsatz kommen. Foto: Thomas Birkner

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Die Sicherungsarbeiten dauerten bis weit nach Mitternacht. Foto: Thomas Birkner

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Ein Bild der Zerstörung

Es war kurz nach 20.00 Uhr, als in der ILS Nürnberg mehrere Notrufe eingingen. Kurz zuvor war es in der Wölckernstraße zu einer Explosion mit anschließendem Brand in einem viergeschossigen Wohn- und Geschäftshaus gekommen. Die alarmierten Einheiten der Feuerwachen 1, 2, 3 und 4 konnten daraufhin bereits während der Anfahrt eine starke Rauchentwicklung erkennen. Vor Ort stand eine Ladenzeile in Vollbrand, außerdem glich die Straße einem Trümmerfeld. Zudem hatten Splitter und Gebäudeteile die vor dem Haus parkenden Fahrzeuge beschädigt. Währenddessen drang dichter, schwarzer Rauch über die Fassadenwand in die oberen Stockwerke.

Parallel zur Brandbekämpfung im Innenangriff mit zwei PA-Trupps gingen weitere PA-Trupps in den Stockwerken auf Erkundung. Um auszuschließen, dass sich weitere Personen in den Wohnungen aufhalten, mussten sie für eine Nachschau alle Wohnungseinheiten öffnen. Überraschenderweise befand sich zum Zeitpunkt der Explosion allerdings nur eine Mieterin in dem Gebäude.  Die Einsatzkräfte konnten sie dann über das Treppenhaus retten und dem Rettungsdienst übergeben. Währenddessen sperrten Polizeikräfte das Gebiet großräumig ab. Außerdem musste zum Aufrichten der Drehleitern sogar die Oberleitung der Straßenbahn geerdet und dann abgeschaltet werden.

Gravierende Explosion

Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten dauerten bis nach Mitternacht. Die intensive Brandeinwirkung hatte die Gas- und Strominstallation so schwer beschädigt, dass Techniker des Energieversorgers sie unterbrechen und sichern mussten. Aufgrund der schweren Schäden war das Gebäude vorübergehend nicht bewohnbar. Ein Baufachberater des THW überprüfte im Anschluss die Statik des Hauses. Neben 45 Einsatzkräften mit zwei Löschzügen und Sonderfahrzeugen der BF Nürnberg kam der Rettungsdienst mit 18 Kräften und sieben Rettungs- bzw. Krankentransportwagen, zwei Notarzteinsatzfahrzeugen sowie zwei Einsatzleitwagen zum Einsatz. Bei den darauf folgenden Aufräum- und Sicherungsarbeiten waren das THW mit fünf Helfern und die Polizei mit mehr als zwei Dutzend Beamten im Einsatz. Durch die Explosion musste auch der Straßenbahnverkehr auf einer vielbefahrenen Hauptlinie eingestellt werden. Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe waren deshalb mit verschiedenen Fachabteilungen vor Ort.

War es Vorsatz?

Noch während des Einsatzes nahmen Beamte des Kriminaldauerdienstes die ersten Ermittlungen auf. Daraufhin übernahmen am folgenden Morgen Beamte des Fachkommissariats die weitere Spurensicherung. Denn es galt zu klären, ob die Explosion eventuell vorsätzlich herbeigeführt worden sein konnte. Dabei kamen im Rahmen der umfangreichen Spurensicherungsmaßnahmen speziell ausgebildete Hunde zum Aufspüren von Brandbeschleuniger zum Einsatz. Zudem wurde das zuständige Fachkommissariat der Nürnberger Kriminalpolizei von Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamts unterstützt. Nach Berücksichtigung des aktuellen Ermittlungsstands (Stand: 16. Juli 2020) fand im Ladengeschäft aufgrund einer technischen Ursache in Zusammenhang mit einem Kühlgerät eine Verpuffung statt. Hinweise auf eine vorsätzliche Tat unbekannter Dritter ergaben sich jedoch nicht.

Thomas Birkner

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